Die #Onkomm Online-Marketing Lernagentur II hatte die Aufgabe, ein Marketingkonzept für ein Portal für beeinträchtigte Menschen zu erarbeiten.
Anna Kushnir, Giulia Friedrich, Marin Plha, Samira Hohn, Thuc Quyen Ly, Dennis Paulus, Tim Meyer-Pfauder, Jan-Henrik Bartmann und Lorenz Klingelhöffer
4. Semester, 2020
Dr. Livia Burkhardt, Natalya Weißbach
Onlinekommunikation
Im Corona-Chaos-Sommersemester 2020 hatte die Online-Marketing Lernagentur II die Aufgabe, ein vollumfängliches Inhalts- und Marketingkonzept sowie Handlungsempfehlungen für die Inkluviva GmbH zu erstellen. Diese betreibt ein Portal für Menschen mit Beeinträchtigung und deren Angehörige. Die Motivation: das Portal neu positionieren und weitere Geschäftsfelder erschließen.
Die Aufgabe
Inkluviva.de ist ein Portal, das sich an Menschen mit Beeinträchtigungen sowie deren Angehörige richtet. Hier finden sich Informationen und Ratgeberseiten zu verschiedenen Bereichen wie „Ambulantes Wohnen“, „Schulassistenz“, ein Magazin und vieles mehr. Im Rahmen der diesjährigen Lernagentur haben die Betreiber der Plattform die Lernagentur beauftragt, verschiedene Konzeptideen auf ihre Durchführbarkeit hin zu analysieren und zu bewerten. Diese Konzeptideen wurden in vier Aufgabenpakete gegliedert:
- Ausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen im Hinblick auf die Zielgruppe und Inhalten
- Entwicklung von Erlösmodellen für Inkluviva
- Konzeption einer Jobbörse für Menschen mit Beeinträchtigung
- Auf- und Ausbau neuer und bestehender Social-Media-Kanäle
In einem Projektzeitraum von knapp zweieinhalb Monaten sollten Ergebnisse entwickelt und in einer Zwischen- und Endpräsentation vorgestellt werden.
Vorbereitung
Die Themen „Leben mit Beeinträchtigung“ und „Behinderungen“ im Allgemeinen standen bei den meisten der Projektteilnehmer*innen nicht im alltäglichen Fokus. Daher galt es zu Beginn erst einmal eine gemeinsame Wissensgrundlage zu schaffen, um die Sichtweise des Kunden verstehen und die Aufgabenstellung zielgerichtet bearbeiten zu können.
So wurde zum Projektstart eine Umfrage für verschiedene Personengruppen erstellt, um Informationen zu der bisher nur teilweise bekannten Zielgruppe zu erlangen. In mehreren Abschnitten sollten Personen mit Beeinträchtigung, Angehörige und Personen, die beruflich mit Beeinträchtigten zu tun haben, verschiedene Fragen zur Jobsuche, Lebenssituation und Art der Behinderung beantworten. Im Anschluss wurden eine Analyse durchgeführt und die Bedürfnisse der Zielgruppe herausgearbeitet.
Als weitere Maßnahme wurden Interviews mit beeinträchtigten Menschen durchgeführt. Diese konnten hier ihre persönlichen Erfahrungen, Bedürfnisse und Vorstellungen an eine Plattform für Menschen mit Beeinträchtigung schildern.
Im letzten Schritt der Vorbereitung erfolgte eine Eingrenzung der Aufgabenstellung in Form einer Machbarkeitsanalyse. Ziel war es, die Anforderungen des Kunden auf Plausibilität und Durchführbarkeit zu sortieren und zu bewerten.
Planung
Ein Teil der Kundenerwartungen überstiegen die zeitlichen und personellen Ressourcen der diesjährigen Lernagentur. Nach einer Analyse des Ist-Zustands konnte festgestellt werden, dass vor allem die Entwicklung von möglichen Erlösströmen und die Konzeption einer vermarktbaren Jobbörse aufgrund geringer Besucherzahlen bzw. einer starken Konkurrenz nicht umsetzbar ist.
Mit dem Fokus, eine Basis für eine spätere Monetarisierung zu ermöglichen, wurden im direkten Austausch mit dem Kunden gemeinsam neue Ziele gesteckt:
- Bekanntheit der Plattform steigern
- USPs ermitteln und die Experten-Positionierung der Plattform vorantreiben
- Die Interaktionen steigern
- Potenziale verschiedener Social-Media-Kanäle aufzeigen
Umsetzung
Nach Festlegung der neuen Ziele folgte die Umsetzung. In kleinen Experten-Teams wurden unterschiedliche Aufgaben bearbeitet und Inhalte erschaffen. Das Team der Lernagentur hat exemplarische Blogposts erstellt, die Navigationsstruktur der Plattform überarbeitet, eine Keyword-Analyse durchgeführt, eine Copy Strategie entwickelt, Leitfäden für Instagram, Facebook-Seiten und Facebook-Gruppen erstellt und vieles mehr.
Mit diesen Tools und Werkzeugen, die die Lernagentur dem Kunden an die Hand gibt, ist es bei adäquater Umsetzung langfristig möglich, sowohl die Bekanntheit der Plattform und die Interaktionen zu steigern, als auch die Experten-Positionierung voranzutreiben und die langfristige Monetarisierung zu ermöglichen.
Fazit
Im Rückblick auf das Projekt hat die Lernagentur folgende Learnings festhalten können:
- Neue Sichtweisen erweitern den Horizont und Berührungsängste sind oftmals unbegründet – das Thema „Leben mit Beeinträchtigung“ ist spannend und umfangreich.
- Ressentiments konnten abgebaut werden.
- Ein Teil der umfangreichen Ziele des Kunden wurde mit dem Ansatz und der Expertise der Lernagentur zu Zielen umformuliert, die im Rahmen der Lernagentur erreicht und umgesetzt werden konnten.
- Festgefahrene und alte Strukturen müssen aufgebrochen werden, indem neue und moderne Wege aufgezeigt werden und mit Wünschen und Vorstellungen der Zielgruppe verknüpft werden.
- Regelmäßige Kommunikation zwischen Kunde und Agentur schafft eine Vertrauensbasis, auf der gemeinsam aufgebaut werden kann.
Ausblick auf die nächste Lernagentur
Man wächst an seinen Aufgaben und keine Lernagentur ist wie die andere. Jedoch hat die Lernagentur einige Punkte festgestellt, die in der kommenden Lernagentur im sechsten Semester anders angegangen werden sollten:
- Zu Beginn des Projektes müssen Grundproblematiken und Bedürfnisse der Zielgruppe schneller erkannt werden, damit eine schnellere Einschätzung des Themas stattfinden kann.
- In Bezug auf Kommunikations-Tools ist weniger manchmal mehr – ein Tool für die Kommunikation und eine gemeinsame Datenablage kann ausreichen.
- Aufgaben und Projektrollen müssen klar aufgeteilt und abgegrenzt werden. Zudem schafft eine klare Trennung von Aufgabenpaketen Verantwortung bei einzelnen Mitgliedern des Projekts.