BEYOND ONKOMM: Jannik, Tobias & CONTXT
Von der Campus-Partnerschaft zur erfolgreichen Agentur: Erfahre, wie Jannik und Tobias aus ihrer Studienzeit heraus CONTXT gründeten und heute durchstarten!
Ein Beitrag von Jannik Bork, Tobias Lübke, Anna-Maria Nagel & Patricia Wolter
Freitag, 19. April 2024
Onlinekommunikation
In diesem BEYOND ONKOMM-Interview mit den Gründern Jannik und Tobias erfährst du, wie ihre Studienzeit den Weg für ihre erfolgreiche Performance-Marketing-Agentur ebnete und wie Sie mit den Herausforderungen einer eigenen Agentur umgehen.
Ihr habt CONTXT zu zweit gegründet, in welcher Verbindung steht ihr zueinander und wie ist es zu der Gründung gekommen?
Jannik: “Genau, Tobi und ich haben im Jahr 2016 unsere Performance-Marketing-Agentur CONTXT während des Studiums gegründet. Wir haben uns im Studium der Onlinekommunikation kennengelernt. Da wir bei einigen Lernagenturen und sonstigen Gruppenarbeiten gut zusammengearbeitet haben, haben wir dann gemeinsam gegründet. Das Ganze hat als Nebenerwerb angefangen – mittlerweile sind wir sieben Personen im Team.”
Wie seid ihr zu dem Onkomm-Studium gekommen?
Tobias: “Ich habe vorher in Göttingen Germanistik und Anglistik studiert und im Verlag gearbeitet. Das war mir zu trocken. Daher habe ich mich auf die Suche nach FH-Studiengängen gemacht und bin letztendlich in Darmstadt gelandet. Ich hatte mich hier auch im Studiengang Onlinejournalismus beworben.”
Jannik: “Google is your friend! Ich habe nach dem Abitur online nach Marketing-Studiengängen recherchiert. Bei Onlinekommunikation hat mich überzeugt, dass es kein riesiges Themenfeld wie Marketing ist, sondern eine Spezialisierung auf Online-Marketing mitbringt.”
Welche Aspekte des Studiums der Onlinekommunikation haben euch am meisten in deiner jetzigen Arbeit weitergeholfen?
Tobias: “Die Lernagenturen kommen dem Agenturalltag am nächsten:. Ein Kunde kommt mit einer Problemstellung auf dich zu – daraufhin entwickelst du im Team passgenaue Lösungen, die dem Kunden vorgestellt werden und optimalerweise dann in die Umsetzung gehen. Eine gute Vorbereitung für die tägliche Arbeit als Berater.”
Jannik: “Das sehr praxisnahe Arbeiten in Gruppenprojekten. Ich hänge mich gerne in Projekte rein – von der Planung über die Aufgabenverteilung bis zur Umsetzung. Und diese Schritte konnten wir sehr gut im Studiengang lernen.”
Was würdet Ihr in eurem Studium und in der ersten Gründungsphase anders machen, würdet ihr nochmal von vorne anfangen?
Tobias: “Wir haben am Anfang tatsächlich versucht, alles selber zu machen. Wir konnten damals schlecht abgeben – von der Akquise neuer Projekte über das Projektmanagement bis zur Buchhaltung. Ich denke, wir würden heute früher Fachleute aus den jeweiligen Bereichen hinzuziehen und uns stärker auf unser Fachgebiet konzentrieren. Es gibt da draußen viele Dienstleister und Agenturen, die die eierlegende Wollmilchsau anbieten wollen. Darunter leidet dann die Qualität der angebotenen Leistung.
Jannik: “Das ist eine sehr langweilige Antwort, aber bei mir tatsächlich: Nichts. Durch Onlinekommunikation habe ich die Basics fürs Online-Marketing gelernt und die oben angesprochenen Teamdynamiken. Der Studiengang vermittelt eine große Palette an Werkzeugen. Dann liegt es bei jedem Studierenden selbst , die eigenen Interessen zu vertiefen und das Beste daraus zu machen – sei es als Freelancer, bei einer eigenen Gründung oder bei der Arbeit in einer spezialisierten Agentur. ”
Was genau macht CONTXT und wofür steht es?
Tobias: “Wir sind eine Performance-Marketing-Agentur. Unsere Mission ist es, den Umsatz unserer Kunden mit Paid-Kampagnen zu steigern. Die Kampagnen von uns kann man dann bei Meta, Google, LinkedIn und TikTok sehen. Seit ein paar Jahren sind wir Meta-Business- Partner sowie Google- Partner und verwalten einen siebenstelligen Media-Etat.”
Wie sieht ein erfolgreicher Arbeitstag bei CONTXT aus?
Jannik: “In unserem Weekly-Meeting machen wir die Wochenplanung. Dann gibt es zum Tagesauftakt immer ein Daily-Update, bei dem wir die am Tag relevanten ToDos und die Auslastung im Team klären. Anschließend weiß jeder, was das Tagesziel ist. Bei uns im Team legen wir großen Wert auf eigenverantwortliches Arbeiten – die konkreten Arbeitszeiten legen die Mitarbeitenden selbst fest.
Natürlich gibt es auch bei uns Abstimmungstermine und Calls mit Kunden. Zwischendurch bleibt aber immer Zeit für ein gemeinsames Mittagessen. Erfolgreich ist ein Tag, wenn alles aus dem Daily erledigt wurde – und wir selbst und unsere Kunden happy sind.”
Wie war es für euch, sich selbstständig zu machen und was waren die größten Herausforderungen?
Tobias: “Zu Beginn tatsächlich sehr stressig. Da wir recht früh im Studium gegründet haben, mussten wir auf zwei Hochzeiten parallel tanzen. Die Lücken zwischen den Vorlesungen und Gruppenarbeiten haben wir dann genutzt, um an Kundenprojekten zu arbeiten. Ich kann mich an einige Abende erinnern, an denen wir zusammen mit der Nachtwache die letzten am Campus waren. Gerade am Anfang einer Selbstständigkeit hat man sicherlich keine normalen Arbeitszeiten – auf der anderen Seite steht aber die absolute Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und den Arbeitsalltag mit Projekten zu füllen, die einem Spaß machen. Auf diese Weise konnten wir nach Abschluss des Studiums dann direkt in Vollzeit mit der Agentur starten. Mit einigen Kunden von damals arbeiten wir auch heute noch zusammen.
Was war bis jetzt euer größter Rückschlag und größter Erfolg in der Selbstständigkeit?
Jannik: “Für mich gibt es nicht den einen großen Rückschlag. Wie bei jeder Firma gibt es Höhen und Tiefen. Wichtig ist, dass wir uns den langfristigen Trend der Agentur anschauen – und dieser ist stets positiv. Ein Beispiel: Als die Corona-Pandemie 2020 bei uns losging, waren viele Kunden zurückhaltend, was die Marketing-Budgets anging. Das war erst einmal ein Rückschlag. Doch im Laufe des Jahres hatten wir einen deutlichen Anstieg an Kundenprojekten zu verzeichnen. Viele Unternehmen haben Online-Marketing als Wachstumsmarkt erkannt, als vor Ort die Geschäfte und Büros geschlossen wurden. Durch die erhöhte Nachfrage konnten wir 2020 und 2021 deutlich wachsen.”
Welche Ratschläge würdet ihr anderen Absolventen des Onkomm-Studiengangs geben, die sich ebenfalls für den Aufbau ihres eigenen Unternehmens interessieren?
Jannik: ”Erst mal grundsätzlich: Sich dessen bewusst sein, wie viel Stress es ist, ein wettbewerbsfähiges Unternehmen aufzubauen. Wer sich dem stellt, hat aus meiner Sicht gute Karten aus dem Studium heraus ein Unternehmen aufzubauen. Denn man hat im Studium schon die ersten Kundenkontakte in den Lernagenturen und bekommt das notwendige Basiswissen, um selbst aktiv zu werden. Meine klare Empfehlung: Am besten während des Studiums schon nebenberuflich als Kleingewerbe starten. Dann hat man eigentlich keine Ausgaben und kann erst mal schauen, ob man Freude daran hat und ob kundenseitig Nachfrage besteht. Wer dann später nicht Vollzeit in die Selbstständigkeit startet, hat trotzdem extrem viel gelernt und meiner Erfahrung nach einen Vorteil im späteren Berufsleben.”
Tobias: “Ich denke, man sollte sich erst einmal hinsetzen und überlegen, ob man der Typ für eine Selbstständigkeit ist. In dem eigenen Unternehmen gibt es eben keinen Vorgesetzten, der dir sagt, was zu tun ist. Es ist wichtig, dass man sich jeden Tag aufs Neue selbst motivieren kann und für das Thema (in unserem Fall Performance Marketing) brennt. Es gibt Menschen, die funktionieren in Angestelltenverhältnissen einfach besser und das ist auch völlig in Ordnung so. Mir hat es damals sehr geholfen, mich mit Freunden und der Familie über das Thema Selbstständigkeit auszutauschen. Die können einen häufig viel besser einschätzen als man selbst. Ich kann auch empfehlen, sich mit anderen Gründern und Gründerinnen in Darmstadt und Dieburg auszutauschen, die das Thema Gründung bereits hinter sich haben. Das Career Center der h_da vermittelt da sicherlich gerne Gespräche.”
Habt Ihr derzeit Interesse an Absolvent*innen, die bei euch einsteigen wollen oder Praktikumsplätze zu vergeben?
Jannik: “Bewerbungen sind bei uns immer willkommen! Wer Interesse an einer Stelle hat, kann mich einfach persönlich ansprechen. Im 5. Semester findet man mich als Dozent für den Bereich Facebook Ads. Ansonsten lohnt sich natürlich auch immer ein Blick auf unsere Website. Wir haben immer wieder Praktika und Werkstudentenstellen ausgeschrieben. Wer möchte, kann auch sein Praxissemester nutzen, um bei uns an Kampagnen für namhafte Kunden mitzuarbeiten.”
Welche Frage habt Ihr in dem Interview vermisst? Beantworte sie gerne.
Tobias: “Eine Frage nicht, aber noch eine Empfehlung an alle Onkomm-Studis: Nutzt die Gelegenheiten am Campus, schon im ersten und zweiten Semester erste berufliche Kontakte aufzubauen. Ein professionelles Netzwerk ist heutzutage viel wichtiger als die Nachkommastelle auf dem Abschlusszeugnis. Die Menschen, die ihr bei den zahlreichen Vorträgen und Netzwerk- Events am Campus kennenlernt, sind diejenigen, die euch später Praktika und Jobs vermitteln.”