Welche Rolle spielt interne Kommunikation im Alltag von Unternehmen?
Ein Forschungsprojekt von Kianusch Cacace & Ylaya Saenger
6. Semester, 2019
Betreuung durch Lars Rademacher & Stefan Dobler
Onlinekommunikation
Unternehmen befinden sich im ständigen Wettbewerb miteinander. Sowohl auf dem Absatzmarkt im Wettbewerb um Kundschaft, im Wettbewerb um die Technologie-Führerschaft oder auf dem Personalmarkt im Kampf um neue Mitarbeiter. Dabei geht es für Unternehmen oft darum, gelungene PR- und Marketing-Kommunikation nach außen zu betreiben, um somit die jeweiligen Ziele auf den verschiedenen Märkten zu erreichen. Doch wie verhält es sich mit der Kommunikation im Inneren eines Unternehmens oder einer Organisation?
Obwohl in jedem Unternehmen interne Kommunikation betrieben wird, geht diese meistens im Vergleich zur externen Kommunikation oder den typischen Marketing-Maßnahmen unter. Warum? Dieser Frage wurde im Rahmen der dritten Lernagentur des Onkomm-Studiums auf den Grund gegangen.
Im Forschungsprojekt wurde untersucht, welche Faktoren einen Einfluss auf interne Kommunikation in Unternehmen haben. Ganz konkret wurde die Forschungsfrage: „Inwiefern wirkt sich die Größe eines Unternehmens oder einer Organisation auf den Grad der Professionalität der internen Kommunikation selbiger aus?“ beantwortet.
Grundlagen:
Zunächst einmal wurde der Begriff der Professionalität im Kontext der internen Kommunikation genauer definiert. (Siehe Abb. unten) Dabei wurden verschiedenste Merkmale in den Bereichen der Prozesse, Zufriedenheit der Mitarbeiter, Kultur und Identität sowie Ressourcen und als letzter Punkt die Struktur betrachtet.
Forschungsmethoden:
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde sowohl qualitativ als auch quantitativ geforscht. Für die qualitative Forschung wurden Experteninterviews mit fünf Kommunikationsspezialisten geführt, die anschließend transkribiert und ausgewertet wurden.
Für die quantitative Forschung wurde ein Fragebogen erstellt, der an Teilnehmer aus verschiedenen Unternehmen versendet wurde und dessen Antworten wurden ebenfalls auf Grundlage der Forschungsfrage und der Hypothesen ausgewertet.
Fazit:
Anhand der Forschungsergebnisse konnte festgestellt werden, dass interne Kommunikation in der Praxis oftmals noch immer unterschätzt wird. Die Größe eines Unternehmens hat darauf jedoch keinen direkten Einfluss. Vielmehr ist es für jedes Unternehmen wichtig, von einer reinen top-down Kommunikation wegzukommen hin zu einem guten Mix aus in-between, bottom-up und auch der üblichen top-down Maßnahmen. Denn eine Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter lässt sich nur erreichen, wenn diese – im besten Fall durch erfolgreiche interne Kommunikation – Verständnis für die Unternehmensstrategie und deren mögliche Änderung haben. Auch die Möglichkeit Feedback zu äußern, ist für die Mitarbeiter wichtig. Denn damit wird die Motivation zur (Zusammen-)Arbeit gestärkt und das Zugehörigkeitsgefühl der Organisationsmitglieder zum Unternehmen wächst.