Wer nicht will, muss nicht, aber kann! Unser Weg zum #RechtAufRemoteWork
Ein Studienprojekt von Christina Kuhl, Isabelle Emig, Luis Hohaus, Rebecca Hahn und Vanessa Kreß
4. Semester, 2020
Betreuende Dozenten: Prof. Dr. Thomas Pleil, Claudia Sommer und Volker Gaßner
Onlinekommunikation
Eine Lernagentur im Online-Semester war für uns alle erstmal schwer vorstellbar, aber gleichzeitig aufregend. Während des Projekts stellten sich auch die positiven Aspekte des Online-Semesters heraus. Durch die digitale Lehre konnte Volker Gaßner von Greenpeace, anders als geplant, fast jede Woche bei uns sein, uns tatkräftig im Projekt coachen und spannende Insights liefern, sodass jede 5er Gruppe am Ende ein ausgefeiltes Kampagnenkonzepte für unseren Kunden Greenpeace präsentieren konnte.
Lernagentur online – geht das? Klar! Und weil für uns das Arbeiten im Garten, neben dem Hühnerstall oder mit selbst gebrühtem Kaffee so angenehm war, haben wir uns als Gruppe für das Kampagnenmotto #RechtAufRemoteWork entschieden. Alle ArbeitnehmerInnen, deren Berufe es zulassen, sollen bis Sommer 2021 rechtlich geregelt einen Anspruch darauf haben, mindestens zwei Tage der Arbeitswoche remote zu arbeiten. Dass Remote Work funktionieren kann, durften wir in unserer Lernagentur erleben. Auch viele Unternehmen konnten Remote Work kennen- und schätzen lernen. Aber wie nachhaltig ist der Effekt?
Warum wir nicht mehr auf Remote Work Verzichten sollten #GoGreenWorkRemote:
Wer zuhause oder an anderen Wohlfühlorten arbeitet, ist oft konzentrierter und produktiver als im Büro.
Die Freiheit, zu arbeiten, wo man möchte, wirkt sich zudem positiv auf die Work-Life-Balance aus. Aber der wichtigste Punkt: Remote Work ist gut fürs Klima, weil der Pendelweg wegfällt. Trotz Lockerungen und der Rückkehr zum normalen Arbeitsalltag sollten wir uns den Pendelweg auch in Zukunft sparen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Wenn nur 10 % der Erwerbstätigen in Deutschland einen Tag pro Woche nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren würden, käme es pro Jahr zu einer Einsparung von 853.248.000 Kilogramm CO2!
In vier Phasen zum Ziel: Ein großes Ziel lässt sich am besten erreichen, wenn man es in Unterziele aufgeteilt. Daraus ergibt sich, dass unsere Kampagne im Idealfall in vier Phasen mit untergeordneten Zielen, Maßnahmen und spezifischer Kommunikation unser Hauptziel erreicht: Ein Gesetz, dass das Recht auf Remote Work zusichert.
Phase 1 – Wer sind unsere GegnerInnen?
Obwohl man immer wieder gehört hat, dass ArbeitnehmerInnen ins Büro gezwungen wurden, obwohl sie aufgrund der fehlenden Betreuungsmöglichkeiten am Anfang der Corona-Krise auf Remote Work angewiesen waren, war die Suche nach GegnerInnen unserer Kampagne schwierig. Mit Hilfe von Content-Marketing gilt es deshalb, Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, damit auch die Gegner herauszulocken und bestehende Communities für Remote Work zu erreichen. Mit der Kampagne startet zugleich die Petition.

Erste Berührungspunkte mit Remote Work: Pop up Coworking-Spaces
Wir bauen luftige Coworking-Spaces in den Fußgängerzonen in einigen Städten Deutschlands auf und geben den Vorübergehenden die Möglichkeit, Remote Work auszuprobieren und sich zum Thema zu informieren. Gesprächsrunden mit spannenden Persönlichkeiten zur aktuellen Veränderung der Arbeitswelt, die auch online übertragen werden, runden das Angebot ab.
Phase 2: Mobilisierung sowie Druck online und offline
In der zweiten Phase werden wir aktiv. Wir machen mit Argumenten und Offline-Aktionen Druck auf die Gegner von Remote Work und mobilisieren die Befürworter. Zu den Aktionen gehören:
Sit with us
Die Offline-Aktion „Sit with us“ zeigt eindrucksvoll, wie viele ArbeitnehmerInnen sich mit Remote Work den
täglichen Pendelweg sparen und somit die Umwelt schonen könnten. Wir verlagern gemeinsam unseren Arbeitsplatz auf eine zentrale Straße und blockieren so den Verkehr.
Flüchtende Büromöbel
Vor den Gebäuden von großen Unternehmen, die Remote Work verweigern, bauen wir Büromöbel auf, die in einer langen Schlange aus dem Gebäude flüchten. Sie symbolisieren die Anzahl der Arbeitsplätze, für die Remote Work möglich wäre. QR-Codes auf den Büromöbeln geben weitere Informationen.
Phase 3: Den Diskurs begleiten
Durch unseren Einsatz ist das Thema Remote Work in der Öffentlichkeit angekommen. Die Petition hat viele Unterschriften erhalten und wird eingereicht, um die Politik dazu zu bringen, einen Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen. Mit Tweets an die Politik und GegnerInnen von Remote Work halten wir die Diskussion aufrecht.


Phase 4: Die Verabschiedung des Gesetzes im Blick
Damit der erzielte Gesetzesentwurf auch tatsächlich verabschiedet wird und nicht still und heimlich in der Schublade verschwindet, beobachten wir die politische
Diskussion, entkräften Gegenargumente mit Fakten und zeigen der Politik, dass wir sie nicht vergessen haben! Am Ende der vierten Phase können wir mit allen UnterstützerInnen die Verabschiedung des Gesetzes für Remote Work feiern.