Als das vierköpfige Team „fourforces“ haben wir eine Lerneinheit zum Thema Employer Branding erarbeitet. Was dabei herauskam? Das seht ihr hier!
Ein Studienprojekt von Chau Thuy Vu, Florian Marx, Jill Dreimüller und Lorenzo Ober
4. Semester, 2021
Betreuende Dozentinnen: Lisa Benz & Lara Pujol
Onlinekommunikation
Glück im Unglück: Von Online-Marketing zu Corporate Learning
Der Tag der Kursbelegung. Wie immer bestand großer Andrang auf die Online-Marketing-Angebote, welcher auch im vierten Semester nicht geringer werden möchte. Ganz zum Pech von vier Online-Marketing-Begeisterten, die sich gerne in einer Marketing Lernagentur eingefunden hätten.
Doch dann folgte ein verlockendes Angebot: Die Lernagentur für Corporate Learning könne dieses Semester ausnahmsweise mit einem Online-Marketing Schwerpunkt absolviert werden. Es bestände nämlich die Möglichkeit, dort auch Marketing-Inhalte zu thematisieren. Durch diesen glücklichen Zufall währte die Traurigkeit über die erst vermeintlich erfolglose Lernagentur-Belegung nur kurz. Und eins können wir hier schon einmal verraten: Mit so einer entspannten und interessanten Lernagentur hätten wir alle vier nicht gerechnet!
Eine kleine Runde & der Kunde
Ingesamt sieben Studierende fanden sich an dem ersten Mittwoch Morgen zusammen, um mit den Dozentinnen Lisa Benz und Lara Pujol in das Projekt zu starten. Nach dem ersten Check-In, den wir in den darauffolgenden Wochen noch sehr ins Herz schließen würden, wurde die Gruppe auch schon in zwei Teams unterteilt: Eine Hälfte davon bildeten wir, die fourforces, bestehend aus Florian, Thuy, Lorenzo und Jill.
Der Kunde war das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation und unsere Aufgabe war es, eine digitale Lerneinheit zu erstellen. In welcher Form diese gestaltet oder welches Thema behandelt werden sollte, blieb dabei ganz uns überlassen. Nach nur kurzer Beratung fiel unsere Entscheidung auf den Bereich des Employer Branding und so konnten wir den Bereich des Corporate Learning mit dem Bereich des Online-Marketing verbinden.
Nach dem Briefing wurde uns dann bewusst, dass diese Thema in der Einheit so verständlich und kompakt wie möglich kommuniziert werden musste. Schließlich richtet sich das Kompetenzzentrum an KMUs, deren Besitzer oder Angestellte nur wenig Zeit zur Verfügung haben und meist keinerlei Vorwissen im Bereich Marketing besitzen. Auch die digitale Komponente des Employer Branding könnte eine Herausforderung darstellen, also war es an uns, die Lernenden so gut wie möglich an ihrem Wissensstand abzuholen.
Interaktivität lautet das Stichwort
Eine wichtige Komponente der zu erstellenden Lerneinheit war der Punkt der Interaktivität. Ihr kennt es sicher von euch selbst, dass sich die Konzentration bei einem langen Fließtext ziemlich früh verabschiedet. Ist aber eine kleine Interaktion eingebaut, der Text wird aufgebrochen und durch weitere Elemente ergänzt, lässt es sich gleich viel interessierter lernen. Unser Ziel war es also von Anfang an, die KMUler mit unserem Content zu bereichern und sie zu eigenem Employer Branding zu befähigen. Damit sie jedoch am Ball bleiben und die Motivation behalten, musste eine ziemlich interaktive Form von Lerneinheit her.
Kurz nachdem uns diese Erleuchtung der Interaktivität ereilt hatte, wurden wir auch schon mit unserem Lifesaver, dem Programm „H5P“ bekannt gemacht. Hier ergab sich die Möglichkeit, ein „Interactive Book“ zu erstellen, in dem sich viele interaktive Elemente einbauen lassen. Aber zu jeder Lerneinheit gehört leider nicht nur Spaß und Interesse, auch wir Studierenden müssen uns regelmäßig diversen Prüfungen und Tests stellen, in denen wir dann mit unserem neu erlernten Wissen (meistens) so richtig überzeugen können. So sollen auch die KMUler die Chance bekommen, sich zu beweisen und anhand von Wissenschecks überprüfen, ob sie die verschiedenen Lektionen verstanden haben.
Design Thinking und Energizer
In den darauffolgenden Wochen war es also unsere Aufgabe, das Interactive Book Schritt für Schritt zu erstellen. Da wir auch animierte Erklär-Videos eingeplant hatten, kamen wir als Gruppe nun in den Genuss, selbst die Videos und das dazugehörige Voiceover zu erstellen. Begleitend dazu versorgten unsere Dozentinnen unseren Kurs stets mit wichtigem Input bezüglich des Design Thinking Prozesses, in dem wir uns, unser Projekt und unsere aktuelle Phase einordnen konnten.
Aber nicht nur fachliches Wissen wurde uns vermittelt, auch die wöchentlichen Energizer nach jeder Mittagspause waren ein echter Favorit unter uns Studierenden. So sollten wir am Anfang noch unter höchstem Zeitdruck das seltsamste Utensil aus unserer Küche suchen, danach entwickelte sich der Energizer zu einer Stretching Einheit, mit der jeder aus dem Mittagstief gerissen wurde. Zusätzlich müssen wir die lockere Zeitplanung unserer beiden Coaches loben, dank der wir sehr viel Arbeitszeit bekommen konnten, um jeden Mittwoch aufs Neue intensiv an unserem Projekt weiterzuarbeiten.
Die Spannung steigt: Das Prototype-Testing
Kaum war unser interaktives Buch weitgehend fertiggestellt, statteten uns verschiedene Mitarbeiter des Kompetenzzentrums einen Besuch ab. In einem Zoom-Call durften sie dann unseren Prototypen testen und mithilfe der “Think-Aloud”-Methode währenddessen ihr Feedback für uns da lassen. Das bedeutet, dass sie die einzelnen Kapitel des Buches durchgegangen sind und dabei laut gedacht haben.
So wurde uns als Team an mehreren Stellen klar, was eine lernende Person für Schwierigkeiten mit der Benutzeroberfläche haben könnte, oder welche Textstellen unklar sind. Dementsprechend wurde uns also die perfekte Vorlage geliefert, um den Prototypen zu optimieren und so viele Fehler wie möglich auszumerzen.
Fourforces präsentiert…
Eine Woche nach dem Usability Testing war es auch schon Zeit für unsere Abschlusspräsentation. Stolz konnten wir unseren Dozentinnen das Interactive Book zum Thema “Employer Branding” präsentieren und alle Funktionen vorstellen. Auch auf die Präsentation der anderen Gruppe waren wir extrem gespannt, da wir nur sehr wenig über das jeweils andere Projekt wussten und seit der Zwischenpräsentation wieder einige Fortschritte verzeichnet wurden.
Und das bedeutete für uns gleichzeitig auch leider das Ende der Lernagentur II: Corporate Learning. Ein Kurs, der uns das ganze Semester lang einiges an Spaß und Freude bringen konnte mit zwei sehr interessanten und kreativen Projekten, an denen hart gearbeitet wurde. Viele Stunden der Produktivität führten uns letztendlich an unser Ziel, das bekannte Mittagstief überstanden wir jeden Mittwoch stets brüderlich und schwesterlich gemeinsam in der Gruppe (nicht zuletzt auch dank des wöchentlichen Energizers).
Wer hätte gedacht, dass uns Marketing-Verehrer eine Corporate Learning Lernagentur dann doch so begeistern kann? Na, wir zu Beginn nicht so wirklich. Daher empfehlen wir abschließend: Probiert es mal aus, Corporate Learning hat definitiv seine Vorzüge!