Zehn Studierende, drei Diamanten und zwölf Wochen Zeit. Die Aufgabe: Das Erstellen eines Konzepts zur Vorkommunikation städtebaulicher Maßnahmen. Let's go!
6. Semester, 2022
Betreuende Dozent*innen: Anita Haak, Denise Neghmouchi und Dominik Sommer
Onlinekommunikation
Wein trinken am Rhein und danach entspannt durch die Altstadt schlendern – das waren unsere Vorstellungen, als es hieß, dass wir im Rahmen der Lernagentur eine Exkursion nach Eltville machen dürfen. Die Realität machte uns einen Strich durch die Rechnung und wieso das nicht nur uns geärgert hat und ein echtes Problem ist, was wir lösen sollten, erklären wir hier.
Dafür müssen wir erst ein bisschen ausholen
Die Stadt Eltville am Rhein war in diesem Semester Kunde unserer Lernagentur – welche diesmal ganz unter dem Schwerpunkt Diversity stand. Schon gleich beim Kick-Off der Lernagentur stellte uns die Dame der Stadtverwaltung, unsere Ansprechpartnerin und gleichzeitig Kundin der Lernagentur, den Auftrag und das Problem vor.
Nach ein paar Fragen war klar, dass sich ein Kommunikationskonzept zur Vorkommunikation von städtebaulichen Maßnahmen gewünscht wird. Eltville wurde letztes Jahr zur Nachhaltigkeitsstadt gekürt und auch die städtebaulichen Entwicklungen stehen voll im Zuge der Nachhaltigkeit – Begrünung, autofreie Straßen und das Schaffen von Orten der Begegnung. Dass das nicht jedem passt und vor allem auf Facebook zu negativen Kommentaren und unsachlichen Diskussionen führt, ist eines der Probleme, welches wir mit einem neuen Konzept zur Vorkommunikation angehen sollten.
Aber wie geht man das am besten an?
Zuerst fand sich eine bunt gemischte, kreative Gruppe von zehn Studierenden zusammen. Von Eltville-Fans, die vor allem für Wein-Tastings den Weg auf sich nehmen über Harry-Potter-Ultras, die immer einen guten Vergleich parat haben, war in unserer Gruppe alles und jede*r dabei. Genau diese Mischung half uns oft, verschiedene Lösungswege zu betrachten und nicht nur in eine Richtung zu denken.
Um eine gewisse Struktur in unsere Arbeit zu bringen, hangelten wir uns an dem Triple-Diamond-Modell entlang und schliffen damit unseren eigenen Diamanten: Das Kommunikationskonzept. Bei dem Modell nach Frau Helferich und Herrn Pleil wird das Vorgehen und Erarbeiten eines Konzepts in drei Diamanten unterteilt: Die Analyse, die Strategie und die Maßnahmen. Nach jeder Phase wird zusätzlich getestet, um sich zu versichern, dass man auf dem richtigen Weg ist und alles funktioniert.
Also formten wir unseren Rohdiamanten und der erste Schritt dafür war die Analyse.
Wieso sind die Menschen gegen die Entwicklungen? Sind sie es überhaupt? Was wurde bisher kommuniziert? Wie wurde es vor allem kommuniziert?
Auf all diese Fragen suchten wir Antworten und am 5. Mai hat es uns dafür auch direkt nach Eltville geführt. Was wir uns so idyllisch ausgemalt haben, wurde aber durch viel zu viele LKWs und Autos in engen Gassen zerstört. Es wäre doch nur wünschenswert, wenn der Autoverkehr etwas reduziert werden würde – aber wie können wir den Menschen diese Entwicklungen näher bringen?
Unser Ansatz
Unter dem Einfluss von Honig-Reiswaffeln sprühte das gesamte Team vor Kreativität. So hatten wir auch welche parat, als wir uns Gedanken über eine Strategie machten. Ziemlich schnell entstand unsere Idee: Die Vorteile der Projekte sollten bereits beim Kommunizieren in den Vordergrund gestellt werden, es sollte frühzeitig und ausreichend kommuniziert werden, die Bürger*innen sollten mit einbezogen werden und am wichtigsten: Alle Bürger*innen sollten abgeholt und sensibilisiert werden. Erst, wenn das erreicht ist, haben wir unsere Aufgabe erfüllt.
Und wie ging’s dann weiter?
Während wir uns für den zweiten Diamanten, die Strategie, besprachen und gemeinsame Brainstormings durchführten, teilten wir für den dritten Diamanten, die Umsetzung, die aus der Strategie hervorgehenden Maßnahmen untereinander auf – man soll ja schließlich von einer so großen Gruppe auch profitieren. Schneller als gedacht näherten wir uns dem Ende und jede*r leistete einen Beitrag zum vollendeten Konzept. Dann hieß es abwarten, was die Kundin sagt.
Endgegner*in Abschlusspräsentation
Um die Abschlusspräsentation richtig zu ehren, sind wir dafür natürlich alle an den Campus gekommen – unsere Kundin schaltete sich online dazu. Wir präsentierten all unsere Ergebnisse und bangten trotz des guten Gefühls um das Feedback der Kundin – wird es ihr gefallen und wird sie etwas damit anfangen können?
Das Ergebnis: Es hat ihr sehr gefallen – neben unserem Claim EltWILLE zur Veränderung gefiel ihr vor allem, dass wir uns bei den Beispiel-Postings an ihren Ressourcen orientiert haben und somit sichergestellt haben, dass die Postings in Zukunft auch tatsächlich realistisch umsetzbar sind.
Nach der Präsentation konnten wir uns alle auf die Schultern klopfen und den Tag in einer gemütlichen Runde, mit Snacks und Getränken, ausklingen lassen – ein gebührender Abschluss für die letzte Lernagentur unseres Onkomm-Studiums. Cheers!