Warten, Maskenpflicht und Stress...Nicht mit der #DigitalenDienstreise | Eine Kampagne mit Greenpeace für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und die Umwelt.
Ein Studienprojekt von Moritz Moser, Jack Bearman, Joshua Szobries, Katrin Hrubesch und Hannah Suttmann
4. Semester, 2020
Prof. Dr. Thomas Pleil, Claudia Sommer und Volker Gaßner
Onlinekommunikation
Wie wird das Leben nach der Corona-Krise aussehen und was werden wir daraus gelernt haben?
Für uns steht auf jeden Fall fest: Wir sagen auch weiterhin Nein zur Dienstreise und Ja zu Videokonferenzen! In unserer Lernagentur haben wir eine starke Kampagne entwickelt, die wir euch hier vorstellen wollen.
Wir sind wütend! Wütend, weil elementare Probleme in unserer Gesellschaft nicht wahrgenommen oder ignoriert werden. Und wir sind sauer, dass immer noch so viele Kurzstrecken geflogen werden und regelmäßig Dienstreisen nicht nur den Familienalltag sondern auch unsere Umwelt zerstören.
Aber gleichzeitig sind wir auch glücklich! Glücklich, dass Unternehmen durch die Corona-Krise auf neue und alternative Ideen kommen, neue Möglichkeiten der Kommunikation nutzen und dass die Digitalisierung dadurch vorangetrieben wird. Wir sind glücklich, dass schädliche Umwelteinflüsse verringert werden und dass der Alltag entschleunigt wird.
All diese Gefühle waren die Ausgangslage unserer Kampagne, die eine Reduzierung der Dienstreisen und einen vermehrten Einsatz von Videokonferenzen als Ziel hat. Das Momentum war noch nie so perfekt, eine solche Veränderung herbeizuführen, denn die vergangenen Monate der Isolation und des Lockdowns haben uns allen bereits gezeigt: es geht auch anders!
Die Herausforderung
Die Grundidee unserer Kampagne stand also schnell fest, denn wir alle sahen die Vorteile, die solch eine Veränderung mit sich bringen würde. Nicht nur der verringerte CO2-Ausstoß würde sich positiv auf die Umwelt und das Klima auswirken, auch die gewonnene Zeit der Mitarbeiter würde zu einer besseren Work-Life-Balance beitragen, die in der heutigen Zeit einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Und auch die Unternehmen würden sowohl von den ausgeglicheneren Mitarbeitern, als auch den finanziellen Einsparungen profitieren können.
Daher stand unsere Kampagne ganz unter dem Motto:
“Wir atmen alle die gleiche Luft,
leben in der gleichen Zeit und
zahlen mit dem gleichen Geld.
Durch die Minimierung von Dienstreisen mit dem Flugzeug können wir
die Luft, die wir atmen, verbessern;
die Zeit, die wir haben, sinnvoller nutzen;
und das Geld, das wir besitzen, besser investieren.
Lass uns gemeinsam die Zukunft beeinflussen.”
Wir sprudelten zu Beginn nur so vor Ideen, doch bevor es mit dem spaßigen Teil und der Umsetzung losgehen konnte, war eine Menge Recherche-, Analyse- und Strategiearbeit nötig. Also eins nach dem anderen.
Das Ziel
Als SMARTes Ziel haben wir uns vorgenommen, bis Ende Oktober mit mindestens 10 großen Firmen oder Organisationen ein Agreement einzugehen, in dem diese bestätigen, im kommenden Jahr mindestens 50% ihrer Dienstreisen durch Videokonferenzen zu ersetzen.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie realistisch dieses Ziel wirklich ist, sprachen wir nicht nur mit Freunden und Verwandten, sondern führten zusätzlich auch eine Umfrage durch, die unsere Zahl noch einmal unterstreicht.
Die Strategie
Uns war bewusst, dass dies keine Kampagne werden würde, die sich an die Politik richtet. Wir wollten ein Umdenken in den Unternehmen und bei den Entscheidern bewirken.
Im ersten Schritt muss daher erst einmal die Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt und die Vorzüge der digitalen Dienstreise herausgearbeitet werden. Danach können die ersten Vorbilder hervorgehoben und somit der Druck auf die Unternehmen verschärft werden. Am Ende steht dann das Greenpeace-Dienstreisen Zertifikat für die Firmen, die im kommenden Jahr 2021 auf die Hälfte ihrer Dienstreisen verzichtet haben werden.
Die Umsetzung
Doch wie soll das Ganze nun im Konkreten aussehen? Wie erzeugen wir diese Aufmerksamkeit und den Druck?
Für uns #Onkomms das Offensichtlichste zuerst: Durch Social-Media Posts und Newsletter mit kontrastreichen Slogans wie: Garten statt Warten, Moden statt Fern oder auch telefoniert statt Flug storniert. Aber auch Plakate, Poster oder Sticker sollen vor Firmengebäuden verbreitet werden und auch eine klassische Pressemitteilung darf natürlich nicht fehlen.
Auf einer Landingpage, die eigens für die Kampagne kreiert wurde, bekommen Arbeitnehmer außerdem die Möglichkeit, ihr Unternehmen zu melden, sollte dieses weiterhin am Konzept der Dienstreisen festhallen wollen. Somit bekommt Greenpeace exklusive Informationen und kann gezielt die problematischen Firmen anschreiben und den Druck auf diese noch einmal erhöhen.
Greenpeace ist bekannt für ausgefallene Aktionen, deshalb haben wir uns ebenfalls etwas einfallen lassen, was von Greenpeace umgesetzt werden kann.Hierzu sollen die Sitzplätze im Flugzeug, die normalerweise für Geschäftsreisende vorgesehen werden, von Stoffpuppen eingenommen werden. Diese tragen unsere Botschaft: Dienstreise? Ich mache lieber eine Videokonferenz!
Neben der Erarbeitung all dieser Kampagnen Inhalte durften wir in den vergangenen drei Monaten auch immer wieder exklusive Einblicke in die Campaigning-Arbeiten bei Greenpeace bekommen.
Schlussendlich sind wir nun der endgültige Beweis, dass auch ein virtuelles Zusammenarbeiten funktioniert und dass ein Projekt auch durch die nahezu ausschließliche Nutzung von Videokonferenzen und Tools zur digitalen Zusammenarbeit zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden kann.