Den Klimawandel ausbremsen und für eine erfolgreiche Energiewende sorgen? Der Windkraftausbau ist die Lösung und das Ziel der Kampagne für Greenpeace.
Ein Studienprojekt von Lorena Neubauer, Joelle Golle, Gabriele Lovric, Jennifer Almeida Silva, Lars Petry
4. Semester, 2020
Betreuende Dozenten: Volker Gaßner, Prof. Dr. Thomas Pleil, Claudia Sommer
Onlinekommunikation
Die Windkraft retten
In Zusammenarbeit mit Greenpeace sollten wir im Campaigning Lab des Sommersemesters 2020 eine politische Kampagne unter dem Motto #rebootgermany entwerfen. Uns allen lag das Thema erneuerbare Energien sehr am Herzen. Insbesondere die Windkraft schien bedroht durch eine Sache: Abstandsregeln. Nein, nicht die Abstandsregeln zu Corona, an die wir uns in letzter Zeit pflichtbewusst gehalten haben, sondern die Abstandsregeln, die zwischen Windkraftanlagen und Wohngebieten eingehalten werden sollen. Die Abstandsregeln, die den Ausbau der Windkraft massiv einschränken. Die Abstandsregeln, die die Energiewende in Deutschland gefährden. Gegen diese Abstandsregelung wollten wir etwas unternehmen.
Gespräch mit einem Experten
Um besser über die Situation der Thematik informiert zu sein kontaktierten wir den Experten für erneuerbare Energien Prof. Dr. Volker Quaschning. Von ihm erfuhren wir, dass die Abstandsregeln sich je nach Bundesland unterscheiden. Je weniger Windkraftanlagen in einem Bundesland bereits aufgebaut wurden, desto schwieriger sei es die Gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern. Problematisch seien dabei nicht nur die Windkraftgegner, sondern die vielen neutral eingestellten Menschen, welche die Windkraft teils befürworten, sich jedoch nicht aktiv dahinter stellen, wodurch die Windkraftgegner mehr politische Relevanz erhalten. Wir brauchen mehr Menschen, die sich aktiv für die Windkraft aussprechen.
Argumente sammeln
Insgesamt bräuchte Deutschland für die Energiewende 2,5 Prozent der Landesfläche für die Windenergie, sonst müssten die Stromlücken nach dem Kohleausstieg mit Importstrom gedeckt werden. Daraus ergaben sich für uns bereits die ersten Argumente gegen die Windkraftgegner. Mit dem richtigen Framing könnte man diese überzeugen, dass die Windkraft für Deutschlands Unabhängigkeit wichtig sei. Bezüglich der Anwohner von Windparks erfuhren wir, dass diese bereits durch andere Regelungen wie Lärmschutz und Naturschutz vor vermeintlichen Problemen der Windkraft geschützt wurden. Faire Gesetze sind also schon da, also weg mit den überflüssigen Abstandsregeln!
Hashtags und Slogans
Mit den gesammelten Argumenten für unsere Forderung , überlegten wir uns für den Start unserer Kampagne den Hashtag #WindImRücken und drei verschiedene Slogans, von denen sich zwei auf die momentane Situation mit Corona beziehen:
„Die erste Hürde haben wir hinter uns, von der zweiten trennt uns nur der Abstand“
„Zeit sich wieder nah zu sein – die Menschen einander, die Welt der Energiewende“ sowie der Slogan für den wir uns letztendlich entschieden haben „Näher an die Zukunft rücken“
Kampagnenablauf und Aktion
Unsere Kampagne startet mit einer Aktion. Vor dem Bundestag soll eine Waage aufgestellt werden. Die eine Waagschale ist leer, die Andere enthält ein 2, 5 Kilogramm schweres Gewicht. Dieses Gewicht soll dabei die Form einer Erdkugel haben und so unsere geliebte Erde repräsentieren. Unter der Erd-Waagschale soll ein Schild mit der Aufschrift „Klimawandel“ platziert werden. Die Idee ist es die andere Waagschale mit Gewichten in Form von Windrädern zu füllen. Jeder, der die Petition unterschreibt, darf ein Gewicht in die Waagschale legen. Je voller die Waagschale wird, desto weiter entfernt sich die Erde von der Bedrohung des Klimawandels. Die Aktion richtet sich an die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit dem Apell die pauschalen Abstandsregelungen von Windrädern zu Wohngebieten abzuschaffen.
Im weiteren Verlauf der Kampagne sollen alle Bundesländer und Ministerpräsidenten direkt über provokante Plakate und Social-Media Posts angesprochen werden. Zusammen mit den gesammelten Pro-Windkraft-Argumenten, um die Bürger davon zu überzeugen die Petition zu unterschreiben und Briefe an die Politiker zu schreiben, welche Druck gegen die Abstandsregel aufbauen.
Abschluss
Zu Beginn hat uns unsere Kampagne sehr viel Recherche abverlangt. Dabei galt es einen Überblick über den energiewirtschaftlichen und politischen Standpunkt zu gewinnen. Wir sind deshalb stolz darauf wie sich unsere Kampagne im Laufe des Semesters entwickelt hat. Es wird Zeit ordentlich Wind zu machen und so näher an die Zukunft zu rücken.