Was soll sich nach der Corona-Krise ändern? Die Radinfrastruktur! Wir haben eine Kampagne für Greenpeace entworfen.
Ein Studienprojekt von Anne Fischer, Anna Schollmeyer, Kathrin Salm, Marianna Dajka und Martha Kehry
4. Semester, 2020
Betreuende Dozenten: Prof. Dr. Thomas Pleil, Claudia Sommer und Volker Gaßner
Onlinekommunikation
Wir sind sauer weil…
Das war die erste Aufgabe in unserer Lernagentur zum Thema #rebootgermany in Zusammenarbeit mit Greenpeace Deutschland. Wir als Gruppe haben überlegt und eine Sache, die uns sehr wütend macht, ist die fehlende Radinfrastruktur in deutschen Großstädten. Wir wünschen uns eine Infrastruktur nach dänischem oder holländischem Vorbild, bei der nicht das Auto an erster Stelle steht! Trotz der Klimakrise und der steigenden Fahrradtoten investiert die Politik nämlich weiterhin in den Ausbau von Autobahnen und Verkehrsstraßen. Doch wie wurde aus dieser Wut dann eine Kampagnenidee?
Recherche, Recherche und … noch ein bisschen mehr Recherche
Wir mussten zunächst erstmal feststellen, dass die Gesetzgebung und die Politik zu diesem Thema sehr komplex ist. Es hieß für uns also erstmal Recherche: über die Straßenverkehrsordnung, Zuständigkeiten von Kommunen und Ländern, Gesetzgebung,… In einem Gespräch mit Verkehrsforscher Prof. Dr. Jürgen Follmann machte dieser uns auf das eigentliche Problem aufmerksam: Das Geld für den Fahrradausbau ist da, wird aber nicht ausreichend von Kommunen und Ländern genutzt! Das schockierte uns natürlich, da wir immer dachten, dass der Bund einfach kein Geld für den Ausbau zur Verfügung stellt. Wir beschlossen, dass dies unser Framing sein wird: Das Geld liegt rum! Es muss nur genutzt werden.
Der Weg zum Ziel
Nach mehreren intensiven Zoom-Meetings beschlossen wir, uns in der Kampagne auf Frankfurt zu fokussieren. Durch die Erkenntnisse aus unserer Recherche und dem Gespräch mit dem Verkehrsexperten Prof. Follmann wurde uns bewusst, dass der Bund diesmal gar nicht Schuld an dem Problem ist, sondern die Länder und Städte selbst das vorhandene Geld nicht investieren wollen. Der Forscher erklärte uns, dass viele Politiker:Innen Angst haben, mehr Geld in die Radinfrastruktur zu stecken, weil sie Wählerstimmen nicht verlieren möchten. Das geht unserer Meinung nach gar nicht! Wir brauchen Politiker:Innen, die ihre politischen Interessen hinter das Wohl der Bürger:Innen stellen.
Hashtag und Slogan müssen her!
Für eine erfolgreiche Kampagne sind Analysen unerlässlich. Nach der Zielgruppen- und Umfeldanalyse entwickelten wir dann einen Hashtag und einen Slogan für unsere Kampagen. #WegFreiFuersBike soll die Kampagne begleiten und unsere Forderung deutlich machen. Auch unser Slogan: “Stoppt den Investitionsstau – startet den Fahrradausbau!” macht deutlich, was wir fordern.

Der One-Pager der Kampagne
Awareness schaffen
In der ersten Phase möchten wir die Bürger:Innen Frankfurts informieren und aufklären. Wir sind der Ansicht, dass vielen noch gar nicht bewusst ist, dass so viel Geld für den Ausbau von Radwegen vorhanden ist. Dafür haben wir eine Aktion geplant, die bestimmt viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird: wir möchten recyclebare Geldscheine vom Balkon des Frankfurter Rathauses am Römer schmeißen, um zu zeigen, wie viel Geld da ist. Die Aktion soll auf Social Media geteilt und von der Presse begleitet werden. Außerdem soll unsere Landingpage online gehen, auf der alle wichtigen Informationen zu der Kampagne zu finden sind. Auf der Landingpage findet man außerdem unser Kampagnenvideo zu den fünf gefährlichsten Radwegen in Frankfurt, unsere Petition und den “Take-Action-Kalender”. Den können Interessierte nutzen, um sich die Aktionen in ihren eigenen Kalender zu importieren. In der ersten Phase haben wir außerdem ein Mahnmal der 445 Fahrradtoten (im Jahr 2018 in ganz Deutschland) geplant.
Take Action!
Die zweite Phase soll dann die Bürger:Innen mobilisieren. Geplant sind unter anderem Fahrraddemos, Pop-Up-Radwege und ein autofreier Sonntag . Dass die Aktionen Aufmerksamkeit hervorrufen, ist besonders wichtig, denn wir wollen in dieser Phase der Politik zeigen, wie viele Frankfurter:Innen hinter unseren Forderungen stehen und sich für den Ausbau der Radinfrastruktur einsetzen.
Das Geld liegt rum – also #WegFreiFuersBike
Wir sind sehr stolz auf unsere Kampagnenergebnisse und hoffen natürlich, dass die Kampagne von Greenpeace umgesetzt wird. Unsere Recherche hat gezeigt, dass der Ausbau der Radinfrastruktur an der lokalen Politik scheitert. Das muss sich ändern – für eine nachhaltigere und sicherere Zukunft!

Demonstrationen und Pop-Up Radwege sollen der Politik zeigen, wie viele Bürger:Innen hinter unseren Forderungen stehen