Bildung für alle! Eine #onkomm Online-PR Lernagentur entwickelt für den Deutschen Bildungsserver einen neuen Ansatz, der Nutzerzentrierung groß schreibt.
Juliana Bromm, Ema Zora, Julia Barthold, Gloria Wegerich, Suzan Biel, Sven Wielandt, Lasse Häufglöckner und Simon Gudat
4. Semester, 2018
Betreuende Dozenten: Prof. Dr. Thomas Pleil und Tobias Reitz
Onlinekommunikation
Unsere Reise durch die Online-PR Lernagentur
Wir schreiben den 11. April 2018. Acht Onkommilitonen aus dem vierten Semester stehen an einem Whiteboard mit der Aufschrift “Deutscher Bildungsserver”. Wir fanden uns an diesem Tage zusammen, um uns mit vereinten Kräften den Problemen unseres Kunden zu stellen. Eine Reise beginnt. Die Frage ist nur: Wohin? Das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung verantwortet unter anderem den Deutschen Bildungsserver (DBS), der ein Metaserver ist.
Das Team des DBS hat die Aufgabe, im öffentlichen Auftrag Informationen über Bildungsthemen zu sammeln, aufzubereiten und für so gut wie jeden Menschen in Deutschland zugänglich zu machen. Und da haben wir auch schon unser erstes Problem: Zielgruppe = alle. Der DBS übernimmt die Stellung eines Königs im Reich der Bildung.
Unsere Reise startet erstmal auf der Website des Bildungsservers und damit auch direkt beim vermeintlich unbezwingbaren Drachen. Es fällt sofort ins Auge, dass die Website nicht dem modernen Design-Duktus entspricht. Inhaltlich wird klar, dass zum Großteil Lehrer, Pädagogen und andere Professionen, die sich auch nur im Entferntesten mit Bildung beschäftigen, angesprochen werden sollen. Aber was haben wir damit zu tun?
Wie alles begann
Wir waren gespannt darauf, den König des Reichs der Bildung persönlich kennenzulernen. Nachmittag. 18. April 2018. Unsere Ansprechpartner des DBS haben den Raum 16/123 wieder verlassen. Es gibt einige Antworten, aber auch viele neu aufgeworfene Fragen. Die von uns als nicht nutzerzentriert bewertete Website wurde erst im Herbst 2017 von einer Agentur gerelauncht. Da wird es wohl so schnell keine signifikante Veränderung geben und der Kunde wünscht sich sowieso vor allem die Optimierung der aktuellen Distributionskanäle, sprich Social Media und Newsletter. Wie sieht der Newsletter aus? Wie viele Leute lesen den Newsletter? Wie oft postet der DBS auf seinen Kanälen und wie ist die Qualität der Posts?
Fragen über Fragen. Die wichtigste des Projektes lautet allerdings: How might we? How might we make the Bildungsserver nutzerzentriert? How might we make the Distributionskanäle des Bildungsservers interaktiver? Die vier Wochen nach dem Briefing sind geprägt von Analyse-Arbeiten. Wir führen Interviews mit Lehrern, um zusammen mit der Zielgruppe die Usability der Website unter die Lupe zu nehmen. Über den Newsletter verteilen wir eine Umfrage zum Newsletter selbst und zum allgemeinen Angebot des Deutschen Bildungsservers. Den Content der Website zu analysieren, hilft uns dabei, zu erkennen, für welche Zielgruppen die Inhalte des Bildungsservers am relevantesten sind. Immer mehr versetzen wir uns in die Lage des Nutzers. Wir wenden verschiedene Methoden zur Ideenfindung an. Crazy Eight, Empathy Map und wie sie nicht alle heißen.
Das erste Abenteuer
Wir schreiben den 16. Mai. Schulterblick. Wir dürfen den beiden Besucherinnen vom DBS endlich vorstellen, was wir die letzten Wochen nach dem Rebriefing geschafft haben. Unser Fokus liegt dabei auf drei Lösungsansätzen: Ein Content Hub, mit dem sich die Inhalte des Bildungsservers nutzerfreundlich und dynamisch anzeigen lassen. Ein Newsletter, der personalisierte Inhalte bietet und somit bei verschiedenen Zielgruppen eine hohe Relevanz erzielen kann. And last, but not least: Ein Login-Bereich, mit dem Nutzer ihre persönliche Filterung des Content Hubs speichern können. Das Feedback zu unseren Ideen ist durch die Bank weg positiv. Naja … außer zum Login-Bereich. Der Kunde hatte in der Vergangenheit bereits einen Login und der kam damals nicht so gut an. Allgemein vermissen die Kunden den Social-Media-Aspekt beim Schulterblick ein bisschen. Also ersetzen wir den geroasteten Login-Bereich durch ein Konzept zur Optimierung der Social-Media-Strategie des DBS. An sich sind wir zufrieden mit dem Schulterblick und immer überzeugter von unseren Lösungsansätzen.
Moment. Das klingt so, als seien wir bisher nicht so überzeugt gewesen. Doch, das waren wir! Aber es ist eben nicht leicht, sich in dieses doch sehr komplexe Thema hinein zu arbeiten. Mit dem Schulterblick hat uns der Kunde das GO! für die Ausarbeitung gegeben, was in uns neuen Mut entfachte.
Die erste Begegnung mit dem vermeintlich unbezwingbaren Drachen ist mittlerweile über einen Monat her. Noch immer sehen wir die ängstlichen Gesichtsausdrücke vor unseren Augen. Doch wir sind stärker geworden. Wir haben den Drachen aufs Genaueste studiert. Kennen seine Stärken und seine Schwächen. Wir wissen, dass wir ihn nur durch einen langfristigen Plan aus der Reserve locken können.
Der Endspurt
Aber weiter im Klartext. Die nächsten Wochen fokussieren wir uns hauptsächlich auf das Prototyping. Unsere Ergebnisse bis zum Schulterblick waren eher so nach dem Motto “Man könnte ja …”. Doch jetzt geht es ans Eingemachte. Wir erstellen ein Mockup für den Newsletter, um dem Kunden zu zeigen, wie dieser professionell aufbereitet aussehen könnte. Außerdem kommt auch ein Mockup des Anmelde-Bereichs für den Newsletter hinzu, damit klar wird, wie der Nutzer seinen Inhalt eigentlich personalisieren kann.
Für den Content Hub kreieren wir einen Prototypen, was sich als ziemlich kompliziert herausstellt. Denn unser Content Hub soll nicht die komplette Informationsarchitektur des Bildungsservers auf den Kopf stellen. Das wäre im Hinblick auf unsere sehr begrenzt verfügbare Zeit und das für die Umsetzung begrenzt verfügbare Budget des Kunden schlichtweg unmöglich gewesen. Stattdessen wollen wir den Prototypen eher als Dossier, also als ein Informationspaket zu einem ausgewählten Themenschwerpunkt, aufbauen. Auf dem Bildungsserver findet man bereits einige Dossiers zu verschiedensten Themen. Untereinander in Verbindung stehende Themen werden jedoch nicht in einem größeren Kontext zusammengefasst. Das wollen wir ändern: Der Content Hub als Dossier der Dossiers.
Um den Prototypen umzusetzen, wählen wir ein Thema, das besonders für uns Studierende der Onlinekommunikation sehr interessant ist: Digitale Bildung. Wir durchforsten das Internet und auch den DBS nach interessanten Links zu Artikeln, Podcasts und Videos zum Thema Digitale Bildung. Diese sammeln wir gleichzeitig in einem Dokument. Jeder Link wird mit Teaser, Headline, Artikelbild und Metadaten, wie Tags oder Veröffentlichungsdatum, versehen. Nachdem das Design des Prototypen steht, müssen wir nur noch die gesammelten Inhalte einfügen und fertig ist er. Aber was ist so besonders an einem Content Hub? Die Antwort lautet: Filter! Durch das Taggen von Artikeln lassen sich Filter einsetzen, die die Themenlandschaft der Landingpage je nach Interesse und Rolle ändern. Der Nutzer kann auswählen, wer er ist – ob Grundschullehrer, Elternteil oder Professor – und welche Themen ihn besonders interessieren. Um sicherzustellen, dass unser Content Hub nicht nur uns selbst, sondern auch die Endnutzer von den Socken haut, folgen Testings mit Lehrern. Ein voller Erfolg!
Für die Social-Media-Kanäle des DBS fassen wir direkte Handlungsempfehlungen zusammen, beispielsweise wie der korrekte Einsatz von Sharing-Funktionen für mehr Engagement sorgen kann. Ein Plakat mit den wichtigsten Do’s und Dont’s ist ebenfalls Bestandteil unserer Endprodukte für den Kunden.
Alles oder nichts
Einmal durchatmen. Wir schreiben heute den 3. Juli 2018. Wir sind vor Ort bei unserem Kunden im Deutschen Institut für Pädagogische Forschung zur Abschlusspräsentation unserer Ergebnisse. Neben dem Newsletter-Mockup, dem Social-Media-Konzept und unserem Prototypen für den Content Hub haben wir noch ein Ass im Ärmel: Quick Wins. Kleine Stellschrauben, die nur wenig Aufwand fordern, aber dafür eine umso größere Wirkung mit sich bringen. An der Zahl 13 Quick Wins, sowohl für Website als auch Newsletter.
Das genügt uns allerdings nicht, um der geballten Kraft des vermeintlich unbezwingbaren Drachens gerecht zu werden. Wir stellen also alle ergriffenen Maßnahmen in einen gemeinsamen Kontext. Anhand einer Roadmap erklären wir, in welcher Reihenfolge die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen sind. Denn jetzt, da das Projekt abgeschlossen ist, wollen wir unseren Kunden natürlich auch Anfang und Ende ihrer eigenen Reise aufzeigen, auf die sie sich in nächster Zeit begeben werden.
Das Happy End
Hoffentlich gelingt es dem Kunden letztendlich, mit all unseren Ideen, Konzepten und Revolutionen, den Drachen als starken Verbündeten für das Königreich der Bildung zu gewinnen. Wir sind zuversichtlich und wünschen alles Gute für die Zukunft!
Wir danken dem Team des Deutschen Bildungsservers für die tolle Zusammenarbeit und ein äußerst lehrreiches und vielfältiges Projekt. Insbesondere möchten wir außerdem unseren Dank an Herrn Dr. Thomas Pleil und Tobias Reitz aussprechen, ohne deren Unterstützung – ob in Form von konstruktivem Feedback, Lob oder Kritik – das Projekt nicht einmal halb so gut gewesen wäre.