„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.” Findet heraus, was Albert Einstein mit unserem Projekt zu tun hat!
3. Semester, 2017
Betreuender Dozent: Prof. Dr. Lars Rademacher
Onlinekommunikation
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.” – Albert Einstein
Ein spannendes und ereignisreiches Semester neigt sich seinem Ende und nun – kurz vor der finalen Abgabe des Konzeptpapiers für unsere Kundin – wollen wir innehalten und zurückblicken auf den Drahtseilakt, den wir da in den letzten 12 Wochen hingelegt haben. Doch nun, am Ende dieser Reise, haben wir letztendlich unser Ziel erreicht: Ein Kommunikationskonzept, das unserer Auftraggeberin helfen wird, die Sichtbarkeit ihres Unternehmens zu erhöhen.
Wie in jedem guten Konzeptpapier, darf natürlich auch bei uns die User-Journey nicht fehlen, in der die Touchpoints der Kunden mit dem Unternehmen genau definiert werden. Doch haben wir die User Journey nicht nur für unsere Auftraggeberin entwickelt. Auch wir haben einen ähnlichen Reiseplan abgearbeitet, der uns über das Semester hinweg vom Erstkontakt mit dem Projekt bis zur schlussendlichen Bewertung geführt hat. Es gab nur einen kleinen Unterschied: Unser Reiseplan war weniger All Inclusive, sondern mehr Work & Travel. Also kommt mit, auf unsere ganz eigene (User-) Journey…
Erstkontakt…
Unsere Reise begann im Oktober letzten Jahres. An jenem Oktobertag stellte uns unserer spätere Kundin Karen Wendt – frühere Investment-Bankerin und nun Gründerin der ECCOS Impact GmbH und des ECCOScience e.V. – ihr Projekt vor. Oder besser gesagt: ihre Projekte. Denn Frau Wendt hat ziemlich viele Heimathäfen. Die wird sie auch brauchen, denn ihr Ziel ist kein geringeres, als die Wirtschaft so zu transformieren, dass sie konform mit den SDGs laufen kann
SDGs? Nicht wundern – wir wussten auch nicht was das ist. Nach einer Präsentation, die uns dann von den TOCs zu den IPOs und ICOs und wieder zurück brachte, vermuteten wir, dass dieser Reiseplan uns am ehesten nach China führen würde. Wir verstanden zunächst nur wenig. Für uns und die Kommilitonen war klar: Um dieses Projekt wird sich wohl niemand reißen.
Prüfung…
Eine Woche später hatten dann auch alle anderen Auftraggeber ihre Projekte präsentiert. Nun mussten wir uns in Gruppen zusammenfinden. Und wie erwartet, wurde sich um das Projekt von Frau Wendt nicht wirklich gestritten. Mit den anderen drei Projekten konnten die meisten von uns mehr anfangen und konnten uns – zumindest ungefähr – vorstellen, was auf uns zukommen würde. Also entschlossen wir uns einfach spontan, die Herausforderung von ECCOS anzugehen. Wir trauten uns nun als in ein komplett unbekanntes Terrain: In die Welt des Impact Investings. Und der ICOs, der IPOs, der ToCs, der PIEs und der SDGs natürlich.
Und wie das bei Work & Travel nun mal so ist – das Geld für den Rückflug muss man sich erst verdienen. Nun waren wir also bei ECCOS gelandet und mussten unser weiteres Vorgehen planen. Erste Handlung: Überblick verschaffen.
Schnell wurde uns aber klar, dass der Reiseplan der Auftraggeberin doch etwas zu straff organisiert war. Da mag die Reise noch so schön sein, der Tag hat nunmal nur 24 Stunden.
Während wir also versuchten, uns in das Briefing der Auftraggeberin einzuarbeiten, verloren wir uns mehr und mehr in der weiten Landschaft dieses unbekannten Terrains. Inhaltliche Probleme konnten wir aufgrund unseres mangelnden Fachwissens nur mühsam oder gar nicht lösen, konzeptionelle Ansätze machten daher aber auch wenig Sinn. Wir liefen im Kreis – doch zum Glück merkten wir das recht schnell.
Handlung…
Stopp! Bis hierhin und nicht weiter! Nach einigen Wochen intensiver Recherche war uns nun klar, dass wir dringend zurück zu unserem Ausgangspunkt mussten. Die Suche nach Quellen, hatte uns einfach zu sehr ausgelaugt. Zur Klärung offener Fragen würden wir einen Ausflug zu Frau Wendt benötigen. Wir entschlossen uns also ganz aktionistisch, auf eigene Faust ein Treffen zu organisieren. Nicht Reden, sondern Handeln sollte nun unsere Devise sein. Dass man solche außerplanmäßigen Späße aber besser vorher mit seinem Reiseleiter abklären sollte, war definitiv auch ein wichtiges Learning für uns.
Naja, wie dem auch sei… Wir entschieden uns also, den Weg von gut 750 km auf uns zu nehmen, um Frau Wendt in München zu einem Rebriefing zu treffen. Nach einem intensiven und langen Gespräch fuhren wir dann am Abend erschöpft, aber zuversichtlich wieder zurück. Hatte der Ausflug zu unserem Ausgangspunkt uns weitergebracht? Klar doch! Wir waren uns sicher, nun alles besser verstanden und den Auftrag eindeutig herausgearbeitet zu haben.
Interaktion…
Die Freude über das vermeintlich erfolgreiche Rebriefing währte jedoch nicht sehr lange. Wir wussten nun zwar, dass wir vor dem Ausflug konzeptionell nicht auf der richtigen Fährte waren, doch wo genau unserer Reiseplan uns nun als nächstes hinführen sollte, wussten wir noch lange nicht. Wir mussten einsehen, dass wir klar hinter dem ursprünglichen Zeitplan lagen und unser Ziel noch in weiter Ferne lag. Auf uns warteten nun lange Arbeitstage und die ein oder andere Auseinandersetzung. Welchen Weg sollten wir nehmen? Wo müssen wir abbiegen? Und wann sollen wir Pause machen? Unsere Geduldsfäden drohten das erste Mal ernsthaft zu reißen, gerade weil um uns herum alle anderen Gruppe eindeutig schneller waren als wir. Wir liefen nun nicht mehr im Kreis – wir standen sogar auf der Stelle. Und der Tag, an dem unsere finale Kundenpräsentation anstand, kam immer näher…
Bis zur Zwischenpräsentation wollten wir nämlich eigentlich mit unserem Konzept fertig sein. Naja, sagen wir mal so: Es war ein Balanceakt. In der Zwischenpräsentation verlegten wir uns darauf, unsere bisherigen Ergebnisse möglichst umfassend zu präsentieren. Und – wer hätte es gedacht – nach der anschließenden Besprechung der Präsentation mussten wir wieder einen Großteil unseres Konzept umwerfen. Aber für den Moment waren jetzt erstmal Ferien. Man braucht halt auch mal Urlaub vom Urlaub.
Bewertung…
Nach ein paar freien Tagen sammelten wir uns wieder und schöpften neue Energie. Es war nun auch wieder Motivation da. Durch unsere regelmäßigen Treffen wurde uns klar, dass man auch manchmal Umwege gehen muss, um das Ziel zu erreichen. Wir kamen erstmals wirklich voran…
Aber das reichte immer noch nicht! Der Zeitdruck wurde höher, unser Reiseplan war jetzt komplett dicht. Wir hechteten von Etappe zu Etappe. Aus langen Reisetagen wurden nun auch lange Reisenächte.
Doch jetzt waren wir endgültig auf der Zielgeraden. Für Sightseeing oder andere Freizeitaktivitäten war keine Zeit mehr. Einen Tag vor der finalen Präsentation waren wir dabei, unserer Abschlusspräsentation den letzten Schliff zu verpassen. Das war – in anbetracht der schwindenden Zeit – aber auch bitter nötig. Auf der einen Seite war unser Zeitmanagement zwar über das Projekt gesehen nicht perfekt, dagegen war es aber gleichzeitig motivierend, dass unser Konzept besser und besser wurde und nun auch endlich Gestalt annahm. Und vielleicht besteht zwischen diesen beiden Punkten ja sogar ein ziemlich enger Zusammenhang!? Denn seien wir mal ehrlich. Wer arbeitet unter Druck nicht am produktivsten und überhaupt viel besser? (Wieso sonst wird meistens auf den letzten Drücker für Klausuren gelernt?)
Doch auch wenn unser Zeitmanagement beim nächsten Projekt besser werden muss, letztendlich wurden wir fertig. Unser Flieger stand schon bereit und mit dem Last Call schafften wir es herein. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Herausgekommen ist ein durchdachtes Konzept, mit dem wir unsere Auftraggeberin guten Gewissens auf ihre eigene Reise schicken können.