Was sind eigentlich die Sustainable Deveopment Goals, IPO oder ICO? Unsere Erfahrungen zu der ersten Lernagentur und auf was man alles achten muss.
Konzeption der Unternehmenskommunikation von dem Unternehmen ECCOS von Tim Bartelsen, Kianusch Cacace, Ylaya Saenger, Tamara Tilgner und Christopher Weis
3. Semester, 2017
Prof. Dr. Lars Rademacher, Selina Willand und Attila Rosenbaum
Onlinekommunikation
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.” – Albert Einstein
Nun sind einige Wochen seit dem Ende des Semesters vergangen und wir wagen einen kleinen Rückblick auf die letzten vier Monate. Dabei war das größte Highlight die Lernagentur. Das erste Mal mit einem richtigen Kunden zusammenarbeiten, was will man mehr?
Während die anderen Lernagenturen lediglich einen Kunden als Auftraggeber hatten, waren es in der Lernagentur von Herrn Rademacher ganze drei Unternehmen. So hatte PwC zwei Projekte anzubieten, die ING DiBa ein Projekt und unsere Kundin – Karen Wendt, mit ihrem Unternehmen ECCOS – ein weiteres.
ECCOS? Kannten wir ehrlich gesagt auch nicht, es steckt jedoch mehr dahinter als gedacht. Sowohl in der Politik, als auch bei vielen Unternehmen ist täglich die Rede von Nachhaltigkeit und Umwelt. Der Dieselskandal, Elektromobilität oder Atomausstieg. Es müssen Innovationen her.
Dafür ist ECCOS genau die richtige Adresse. Denn Karen Wendt, ehemalige Investmentbankerin, hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich vom Bereich des Investment Banking distanziert. Mit ihrem Unternehmen fördert sie Positive Impact Entrepreneure und berät diese beispielweise im Hinblick der Finanzierung. So bringt sie beispielsweise innovationsorientierte Unternehmer mit interessierten Investoren zusammen.
Leider ist das Thema Impact Investing nach den sogenannten Sustainable Development Goals (SDG) – welche von der UN für eine grundlegende Veränderung der Wirtschaft ins Leben gerufen worden sind – noch nicht sehr verbreitet in der Gesellschaft. In Folge dessen, kennen auch noch recht wenige Unternehmen und Unternehmer das Unternehmen ECCOS. Dies galt es nun zu ändern:
Das Briefing rund um ICOs, IPOs und dann noch diese ToC
Das Projekt ECCOS war unter den Studierenden in der Lernagentur nicht gerade heiß begehrt. Dies war wahrscheinlich in erster Linie dem Briefing geschuldet. Denn niemand konnten sich einen Reim auf das machen, was Karen Wendt vorstellte. Doch aller Anfang ist schwer.
Es hat ein bisschen gedauert, doch schlussendlich hatten wir uns durch das Briefing gekämpft und diese vier Wünsche der Kundin herauskristallisiert.
- Entwicklung einer Community
- Entwicklung eines Wissensbarometers und eines Impact Barometers
- Entwicklung einer interaktiven Website für die Akademie
- Anschlusskommunikation zur langfristigen Etablierung des Themas in der Öffentlichkeit
Schnell wurde klar, dass diese vier Aufgaben für fünf Studierende in diesem kurzen Zeitraum wohl kaum zu realisieren gewesen wäre, sodass wir einige Aufgaben streichen mussten. Aber wie teilt man seinem Kunden mit, dass die Anforderungen aus ressourcentechnischen Gründen nicht umsetzbar sind? – Mit guten Argumenten.
Tipp: Prüft genau und beurteilt ehrlich, ob die Aufgabe so umzusetzen ist, wie der Kunde es sich vorstellt. Denn es bringt nichts, den Kunden anfangs glücklich zu machen und ihn bei der Abgabe zu enttäuschen. Überlegt gut, warum die Aufgaben so nicht umzusetzen sind und schreibt die Argumente nachvollziehbar auf. Aber das wichtigste ist, dass dem Kunden immer erläutert wird, was für ihn letztendlich gemacht werden kann. Macht dem Kunden das schmackhaft, was ihr leisten könnt, so dass dieser den Mehrwert erkennt.
Die Analysephase
Für ein gutes Kommunikationskonzept ist es wichtig, die Marke, die relevanten Märkte, auf denen das Unternehmen agiert, die Zielgruppe und die Konkurrenz zu kennen.
Die Analyse erwies sich bei uns als ein sehr langwieriger Prozess. Denn wenn ein bisher unbekanntes Terrain betreten wird, muss man sich eben erst einmal einarbeiten. Wir fingen bei null an und hatten viele Fragen, die geklärt werden mussten. Es musste viel analysiert werden und manchmal verrannten wir uns. Im Nachhinein betrachtet haben wir uns vielleicht etwas zu intensiv und damit zu lange mit der Analyse beschäftigt, aber wir wollten sichergehen, dass wir alles richtig verstanden haben. Außerdem ist die Analyse das Fundament, auf dem man die Maßnahmen letztendlich aufbaut.
Tipp: Es ist wichtig, seine Aufgaben gründlich zu machen und diese nicht einfach oberflächlich bearbeitet. Manchmal darf ein Ansatz nicht zu schnell verworfen werden – andererseits muss man früh erkennen, was sich im vorgegebenen Zeitraum überhaupt bearbeiten lässt. Natürlich kann man immer nochmal mehr über ein Thema recherchieren, aber wenn der Bearbeitungszeitraum knapp ist (und begrenzt ist sie letztlich ja immer), dann ist der Aufwand zu hoch und erfordert auch mal, einen pragmatischen schnitt zu machen, weil sonst die Zeit an anderer Stelle fehlt.
Die Reise nach München
Die Exkursion nach München war für unser Projekt sehr wichtig. Da unsere Kundin ihren Sitz nicht in der Nähe hatte, sondern in Zürich, war es mit einem schnellen und vor allem präzisen Feedback nicht so einfach. Dieses war jedoch vonnöten, weil wir uns ansonsten im Kreis gedreht hätten, da sich keiner sicher war, ob er das Thema richtig verstanden hatte. Unser Wunsch war es, so schnell wie möglich zu unserer Kundin zu fahren, aber wir waren uns nicht sicher, wie wir diese Exkursion angehen sollten. Letztendlich haben wir auf eigene Faust nach einem Hotel und einer Fahrtmöglichkeit gesucht und diese gebucht. Zu der Zeit waren wir uns nicht mal sicher, ob wir die Kosten selbst tragen müssen, aber das war uns in dem Moment egal, denn dieses Treffen war uns das Geld wert.
Wichtiger Tipp: Es kann vorkommen, dass ein Professor mal wenig Zeit hat und man somit keine Möglichkeit hat, eine Studienreise persönlich zu besprechen. Aber wenn die Zeit knapp ist und es ein so wichtiges Treffen ist, dann muss man manchmal die Zügel selbst in die Hand nehmen.
Am Ende ist alles gut gegangen und unsere Reisekosten konnten übernommen werden, da jede Lernagentur über ein bestimmtes Budget verfügt. Auch eine weitere Erkenntnis ist uns im Vorfeld unseres Meetings mit unserer Kundin gekommen: Wir wollten und sollten möglichst vorbereitet sein und erstellten dazu eine PowerPoint Präsentation und bereiteten außerdem einen Workshop für das Treffen vor. Doch natürlich kommt es immer anders als man denkt, denn das Treffen ist nicht so verlaufen, wie ursprünglich vorgesehen. Das bedeutet aber nicht, dass wir völlig umsonst zu unserer Kundin gefahren sind, da wir trotzdem viele neue Erkenntnisse gewonnen haben und auch unsere Fragen ein Stück weit beantwortet wurden.
Tipp: Das ganze Treffen kann bis ins kleinste Detail geplant werden, aber am Ende wird es sicherlich anders verlaufen. Darauf muss man vorbereitet sein. Wichtig ist es, von Anfang an festzulegen, was die wirklich wichtigen Punkte sind und diese aufzuschreiben, so dass sie bei dem Treffen auf jeden Fall abgearbeitet werden.
Endspurt
Es war eine große Erleichterung, dass Karen Wendt Zeit hatte, sich mit uns in München zu treffen. Nach dem Meeting ging es für uns zurück Richtung Heimat. Wir alle waren nun richtig motiviert und freuten uns auf das Projekt. Jedoch wartete noch eine Menge Arbeit auf uns. Ich will nicht bestreiten, dass es auch oft Momente gab, in denen wir gezweifelt haben oder innerhalb der Gruppe aneinandergeraten sind. Das Projekt war uns allen wichtig und wir wollten unsere Kundin zufriedenstellen. Kurz vor den Weihnachtsferien trafen wir unsere Kundin erneut und berichteten ihr von unserem Arbeitsstand. Sie war sehr zufrieden, was uns anspornte und unseren Ehrgeiz weiter weckte, ihr ein gutes Konzept zu liefern. Leider schossen wir dabei auch das ein oder andere Mal über das Ziel hinaus und Unstimmigkeiten ließen sich nicht vermeiden. Aber so etwas kann in einer Gruppe immer passieren. Vor allem, wenn man sich sogar in den Weihnachtsferien mehrere Tage in der Woche in der Uni trifft, um an dem Projekt zu arbeiten. Eigentlich möchte man sich auch mal ausruhen, aber dafür war keine Zeit für uns.
Tipp: Es werden immer Rückschläge kommen. Auch wird es wahrscheinlich in jeder Gruppe Meinungsverschiedenheiten geben, aber hierbei ist es wichtig, sich nicht hineinzusteigern. Das wichtigste ist, dass man über alles redet und sich auch mal ausspricht, wenn es Unstimmigkeiten gibt. Probleme sollten nicht verschwiegen werden, denn dadurch wird die Situation nur noch schlimmer. Redet also frühzeitig miteinander, so dass Konflikte früh aus dem Weg geräumt werden.
Das große Finale
Zum Ende hin waren es nur noch wenige Wochen bis zur Abschlusspräsentation und der Druck und die Spannung wurden größer. So musste alles außerhalb der Hochschule hintan gestellt werden. Wir waren schließlich auf der Zielgeraden. Es kam auch vor, dass aus langen Arbeitstagen lange Arbeitsnächte wurden. Wir wollten eine gute Präsentation abliefern. Selbst bei der Generalprobe zwei Tage vor der eigentlichen Präsentation feilten wir noch an dieser. Letztendlich hat sich der Aufwand gelohnt. Sowohl die Präsentation vor den Kommilitonen, als auch die Kundenpräsentation war ein voller Erfolg. Wir hätten uns jedoch eine Menge Stress ersparen können, deswegen hier der letzte Tipp:
Zeitmanagement ist das A und O bei einer Projektarbeit. Wenn ein Zeitplan gemacht wird, dann plant genug Puffer ein, denn bis ein finales Konzept steht muss einiges überprüft und überarbeitet werden.
Aber aus diesem Grund studieren wir ja, um Erfahrungen zu machen und Neues zu lernen. Und auch wenn das Projekt anfangs nicht unsere erste Wahl war, sind wohl alle aus der Gruppe froh über die Erkenntnisse, die wir mitnehmen konnten. Deswegen: Gebt auch scheinbar schwierigeren Projekten eine Chance und wählt nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Es lohnt sich!