Was hat ein Fisch mit Schule zu tun? Geht Schule und Spaß gleichzeitig? Chancen für Individuen, Wirtschaft und Gesellschaft stecken in diesem Projekt.
Ein Lernagenturprojekt von Lisa-Marie Erfle, Madleen Borges Dias, Melanie Westermann und Gina Sophia Gerlach.
4. Semester, 2021
Prof. Dr. Thomas Pleil, Claudia Sommer und Volker Gassner
Onlinekommunikation
Von Fischen, die auf Bäume klettern
Als Studierende sind wir näher an der Schule dran, als jede:r Politiker:in Deutschlands. Genau deshalb sehen wir hier ein Problem, dem mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss.
Vor vielen Jahren hat sich unser heutiges Schulsystem etabliert. Nur leider haben sich die Kultusministerien seither keinen großen Änderungen angenommen. Das Resultat: veraltete Lehrpläne, die weder ein adäquates und qualitatives Bildungsniveau, noch motivierte Schüler:innen garantieren. Wir brauchen eine Schule, die zeitgemäß ist und moderne Schulfächer bietet. Vor allem aber eine Schule, die Schüler:innen als Individuen erkennt und ihnen durch Wahlmöglichkeiten die Chance gibt, ihr individuelles Potenzial auszuschöpfen. Bereits Albert Einstein hat das erkannt und mit diesem Gedankenexperiment auf den Punkt gebracht: „Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.”
Wir, die Individuen!
Unsere Kampagne folgt dem Motto: “Gestern waren wir noch Schüler:innen, heute sind wir Individuen.” Wir möchten durch verschiedene Maßnahmen Unterschriften für unsere Petition sammeln, um den Kultusminister von Hessen, Ralph Alexander Lorz, von unserer Kampagne zu überzeugen und ihn zum umdenken und handeln anregen.
Mit unseren Forderungen möchten wir für alle Schüler:innen ab der 7. Klasse Wahlmöglichkeiten schaffen, möglichst individuell und nach eigenen Bedürfnissen Fächer zu wählen, welche jahrgangsübergreifend angeboten werden sollen. Durch die Wahlfächer bekommen alle Schüler:innen die Chance sich auf ihrem Weg weiterzuentwickeln und ganz individuelle Möglichkeiten, die ihr persönliches Interesse und Talent fördern. Unsere Gesellschaft und auch die Wirtschaft werden von diesen kreativen und vor allem zufriedenen Menschen profitieren. Denn die Entwicklung dieser jungen Menschen wirkt sich nicht nur auf sie selbst, sondern auf die gesamte Gesellschaft positiv aus. Es ist unsere Pflicht, ihnen diese Gelegenheit zu geben.
Wir, die Schüler:innen!
Unser Absender der Kampagne ist die von uns selbst gegründete Initiative Students4Choice. Darüber wird insbesondere von Schüler:innen zu Schüler:innen kommuniziert. Für die Unterstützung unserer Forderungen und unserer Petition zielen wir neben den Schüler:innen auch auf Lehrer:innen und Eltern ab. Unser Appell gilt der Politik und vor allem dem hessischen Kultusministerium, welches alleinig für die Änderungen sorgen kann. Außerdem erhoffen wir uns Zuspruch seitens der Unternehmen und Betriebe, die ebenfalls von berufs- und zukunftsorientierten Schulunterricht profitieren könnten. Dadurch würden beispielsweise schulisch besser ausgebildete Auszubildende bei ihnen in die Lehre gehen. Die Aufmerksamkeit aller Zielgruppen möchten wir auf digitalem Wege mit unserem Hashtag #bildungindividuell erlangen und uns gemeinsam für ein besseres Schulsystem einsetzen.
Students4Choice. Gegen Einheitsmenschen.
Bei unserem Key Visual haben wir sehr viel Wert auf einen Wiedererkennungswert gelegt und ganze verschiede Bilder im Polaroid Format auf ein Plakat gebracht. Auf eines der Bilder in unserem Key Visual möchte wir nochmal im Detail eingehen, da dieses für sich allein stehend eine starke Botschaft mitbringt. Es zeigt die Evolution von Schüler:innen. Das Bildungssystem formt diese zu „Einheitsmenschen“, welche Robotern gleichen. Diese erschreckende Wahrheit ist leider Alltag in unseren Schulen. Wir werden alle darauf getrimmt gleichermaßen zu funktionieren, wie eine programmierte Maschine. Die Individualität jedes Einzelnen kommt hierbei viel zu kurz und die gleichberechtigten Fische, die nicht auf einen Baum klettern können, bleiben auf der Strecke und starten frustriert in die Zukunft – dabei hätten sie vielleicht der nächste Albert Einstein werden können.