Wir rufen für die Stiftung Bildung eine Kampagne gegen die Chancenungleichheit im deutschen Bildungssystem ins Leben.
Ein Projekt der PR-Lernagentur Campaigning
4. Semester, 2021
Betreuende Dozenten: Prof. Dr. Thomas Pleil, Volker Gaßner, Claudia Sommer
Onlinekommunikation
Schüler*innen erleiden eine strukturelle Benachteiligung aufgrund ihrer Migrationshintergründe, finanziellen Mittel, Geschlechter oder Sexualitäten. Aus diesem Grund rufen wir eine Kampagne gegen die Chancenungleichheit im deutschen Bildungssystem ins Leben. Als möglichen Absender haben wir die Stiftung Bildung gewählt.
Problembeschreibung
Das deutsche Bildungssystem basiert auf dem meritokratischen Prinzip, einem Prinzip, in dem alle Schüler unter den gleichen Bedingungen sich durch Anstrengung und Leistung ihren Erfolg verdienen können.
Das ist leider nicht der Fall – im deutschen Bildungssystem herrscht Chancenungleichheit. Das bestätigen einige Studien, darunter auch eine Studie der Bundeszentrale für politische Bildung.
Letzten Endes liegt der Fokus unseres Bildungssystems nicht auf den Individuen, sondern auf Leistung und Geld. Es wird zu wenig Wert auf die Individuen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten gelegt. Lieber wird von Schülern stumpfes Auswendiglernen verlangt, um einer Benotung zu entsprechen, um in ein System zu passen, um Leistung und Wirtschaftlichkeit zu garantieren, anstatt die Hintergründe der Individuen zu beachten, ihre persönliche Entwicklung zu fördern und ihre mentale Gesundheit zu unterstützen.
Vision
Mit unserer Kampagne wollen wir weg von struktureller Benachteiligung aufgrund von persönlichen Umständen und Hintergründen. Damit Kinder wieder gerne in die Schule gehen und ihre Träume verwirklichen können. Wir fordern Zukunft für alle.
Und wir wollen jetzt damit anfangen. Damit nicht nur Leon eine 1 in Deutsch bekommt, sondern auch Murat. Damit nicht nur Marie aufs Gymnasium gehen kann, sondern auch Anthony. Damit nicht nur Johann aus der Reichenviertel seinen Traumberuf ausüben kann, sondern auch Annika aus dem “Block”.
Zielgruppen
Als Zielgruppen dieser Kampagne gelten alle Personen, die die Absicht der Kampagne und damit die Absicht der Stiftung Bildung teilen. Dies umfasst junge Erwachsene, die zum großen Teil selbst Teil des Bildungs-Alltags sind und die strukturellen Ungleichheiten beobachten oder direkt erleben. Werdende Eltern, die ihrem Kind die bestmöglichen Chancen geben wollen. Der Grundstein für die Zukunft wird schließlich schon bei der Wahl der KITA beeinflusst, wenn man denn überhaupt ein Wahl hat. Auch die Politik gilt es zu überzeugen, da diese direkt am Hebel der Veränderung sitzen. Weiter gelten alle Entscheidungs- und Weisungsbefugte als Zielgruppe, da ohne sie kein politischer und gesellschaftlicher Umschwung möglich ist.
Ziele
Natürlich ist die Chancenungleichheit ein Problem, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Darunter auch eines der Schlüsselprobleme: die Überlastung der Lehrkräfte. Auch sie leiden unter Leistungsdruck dem veralteten Schulsystem. Lehrer betonen immer wieder, auch in offiziellen Statements, wie überfordert sie mit einer Klasse von 30 Kindern sind. Das Bildungssystem, die Pädagogen im speziellen, übernehmen für Kinder und Jugendliche neben den Eltern einen großen Part in der Erziehung. Wie soll es dann möglich sein, Chancengleichheit zu garantieren in einem System, was an allen Ecken und Kanten überlastet ist?
Genau dort setzen wir auch für unsere Zieldefinition an. Wir setzten als zentrales Ziel, die Sozialarbeit an hessischen Schulen zu fördern. Derzeit werden 0,5 Stellen Sozialarbeit auf 11 Schulen in Hessen gerechnet. Wir wollen erreichen, dass bis 2024 100% mehr Sozialarbeit an den 321 Schulen in Hessen stattfindet – um struktureller Benachteiligung und Chancenungleichheit entgegenzuwirken und Pädagogen zu entlasten.
Damit Frau Müller auch Zeit für Annika, Anthony und Murat hat, damit Schule wieder ihren Teil zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen beitragen kann, damit Schule nicht nur ein Ort ist, an dem nur gefordert, sondern auch gefördert wird.