Corporate Learning: Der Odenwaldklub erhält ein Handbuch zur digitalen Vereinsarbeit.
Ein Projekt der Lernagentur Onkompass
3. Semester, 2016
Betreuende Dozenten: Prof. Dr.-Ing. Martin Wessner und Lars Döring
Onlinekommunikation
Odenwaldklub – oh man, ist das ‘ne Aufgabe
Aber was ist dieser Odenwaldklub eigentlich? Als wir die Aufgabenstellung bekamen, haben sich die meisten von uns das auch gefragt. Der Odenwaldklub ist ein Wanderverein mit über 13.000 Mitgliedern. Sie markieren Wanderwege, bilden Wanderführer aus und bieten Wanderungen für Groß und Klein an. Ein gesunder und bewusster Lebensstil und auch das Thema Wandern ist gerade wieder im Trend (durchsuch‘ doch bei Instagram einfach mal den Hashtag #Wanderlust), dadurch wird der Odenwaldklub auch für die jüngere Generation interessant. Um diese Zielgruppe zu erreichen, haben wir – das Projektteam “Wanderlust” der Lernagentur “Onkompass” der h_da – in den letzten Monaten mit einer kleinen, ausgewählten Gruppe des Vereins ein Handbuch für die digitale Vereinsarbeit entworfen. In einem Workshop wurden die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit an alle interessierten Mitglieder des Odenwaldklubs vermittelt und sie durften sich teilweise zum ersten Mal an die Praxis wagen.
Und warum überhaupt?
Mit oder ohne aktive Teilnahme – direkt oder indirekt haben Soziale Medien einen Einfluss auf einen Verein. Doch häufig ist dies den Verantwortlichen nicht bewusst. Es sollten neue Mitglieder in den Verein kommen, um der Überalterung entgegen zu wirken. Um auch die vorhandenen Mitglieder aktiver am Vereinsleben teilhaben zu lassen, sollte sich ein Verein intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und einzelne Bereiche der Sozialen Medien und anderen digitalen Kommunikationsmitteln gewinnbringend für sich nutzen.
Doch was sind eigentlich Soziale Medien? Das mussten wir erst mal erklären: Fotos, Videos, Blogs, Bewertungen, Chat, Events, File sharing … Soziale Medien sind vor allem eine Chance für Vereine wie den Odenwaldklub. Der Verein muss also ins Internet. An den Ort, der gerade für junge Menschen ein Ort des Zusammenseins und des Austauschens darstellt. Damit ist der Odenwaldklub am Puls der Zeit.
Ausgangssituation: “Mir kommt das Teufelszeug nicht ins Haus”
Allerdings ahnte keiner, was da alles auf uns zukommt: 100 Ortsgruppen mit über 13.000 Mitgliedern – von Frankfurt bis nach Bayern.
Von “Nachhaltige Nutzung von Sozialen Medien im Verein” zu “Odenwaldklub digital”: Eine regelrechte Wanderung von der ursprünglichen Aufgabenstellung bis hin zu unserem Ergebnis.
Am Anfang standen da zwei Herren, die uns baten, ihnen im Bereich Social Media zu helfen. Die Kommunikation der Ortsgruppen lief über Schaukästen im Ort, einige Ortsgruppen mussten wegen Überalterung den Verein schließen und es möchte kaum einer Verantwortung übernehmen.
Einige davon wollten gerne mit Sozialen Medien arbeiten, anderen sollte “das Teufelszeug nicht ins Haus kommen”. In den ersten Recherchen stellte sich schnell heraus, dass der Odenwaldklub auch in anderen Bereichen Unterstützung brauchte – also eigentlich in allen digitalen Themen. Es musste bis aufs Kleinste aufgebrochen und dann aussortiert werden. Alle Themen konnten wir nicht behandeln, da das den zeitlichen Rahmen restlos gesprengt hätte. Also griffen wir die wichtigsten drei Oberthemen auf: Außendarstellung, Interne Kommunikation und Mitgliedergewinnung. Und weil wir auch nicht mit allen 100 Ortsgruppen arbeiten konnten, haben wir uns fünf aus dem Pool der Interessierten herausgesucht.
Leitfaden, Handbuch, Guideline – Wie auch immer man es nennen mag
Seit Oktober haben wir an einem Handbuch gearbeitet, das den Anforderungen eines Vereins gerecht wird und ihn in seiner Arbeit unterstützt. Das Handbuch – nur als Download für die Mitglieder verfügbar – soll eine Hilfestellung für die zukünftige Arbeit geben. Auf 148 Seiten haben wir Anleitungen zu zwölf Themen in kleine bebilderte Schritte unterteilt. Aufbauend auf diesem Leitfaden, – ihr merkt, wir nutzen mal das Wort Handbuch, mal Guideline, mal Leitfaden. So ganz sicher sind wir uns bis heute nicht – gestalteten wir einen Workshop, der den Mitgliedern einen Einstieg in die digitale Zukunft geben sollte. Neun Themen, von Facebook, über SEO, WordPress, Texten im Web, bis hin zu Corporate Identity, für jeden war etwas dabei. In der abschließenden Feedbackrunde stellte sich heraus, dass die meisten sehr zufrieden waren, einige sagten sogar, es sei zu kurz gewesen und dass man einen längeren Workshop gebraucht hätte. Allerdings war der Tag ohnehin schon lang genug und allen rauchte der Kopf.
Und nach dem Workshop…
… haben wir uns auf Facebook mal umgeschaut, ob die Teilnehmer das Gelernte schon anwendeten. Das Ergebnis: Ja! Einige Ortsgruppen des Odenwaldklubs haben tatsächlich an ihrem Auftritt in den Sozialen Netzwerken gearbeitet. Ein großer Erfolg für uns – schließlich sollte das Projekt nachhaltig sein. Mal sehen – vielleicht wird der ein oder andere naturbegeisterte Onkomm-Student Mitglied?