Jetzt ist die Zeit, um das Semesterticket für Student*innen grundlegend zu revolutionieren.
Natalia, Nhi, Noran, Lisa, Samantha
4. Semester, 2022
Lars Rademacher
Onlinekommunikation
Deutschland gleicht einem Flickenteppich, wenn es um die Tarifzonen des ÖPNV geht. Grenze hier, Grenze dort und immer neue Regelungen, die die Beförderung von A nach B unglaublich kompliziert gestalten. Insbesondere die uneinheitlichen Semestertickets, welche von Bildungseinrichtung zu Bildungseinrichtung variieren, lassen nur eine geringe Logik durchblicken.
Genau da liegt ein Problem, das durch eine konsequente Änderung gelöst werden könnte: Tarifgrenzen aufheben und ein bundesweites Semesterticket einführen. An dieser Vision wurde angesetzt und ein Ziel entwickelt, das Student*innen nicht nur neue Türen in der Bildung öffnen, sondern auch einen Beitrag für das Klima leisten würde.
Versetzt in die Position der AStA Hda haben wir überlegt, wie ein solches Ticket umgesetzt werden könnte…
Das Ziel der Kampagne
“Innerhalb eines Jahres liegt ein Bundessemesterticket für Studierende in ganz Deutschland von der Regierung und der Deutschen Bahn vor.”
Als AStA der Hda setzen wir uns mit der #grenzenlosstudieren Kampagne für ein bundesweites Semesterticket ein, mit dem Student*innen die komplette Freiheit im Studium haben. Sie treffen selbst die Wahl, wo sie wohnen möchten, ohne es vom Semesterticket und seinen Tarifzonen abhängig machen zu müssen. Praktikum in einer anderen Stadt? Kein Problem. Zusätzlich schont man die Umwelt, weil kein Auto mehr nötig ist, um deutschlandweit pendeln zu können. So leistet man einen zukunftsweisenden Beitrag für das Klima.
Aber wie schafft man es, aus einer Vision Realität werden zu lassen und was muss man in der Kampagnenplanung berücksichtigen?
Momentum nutzen
Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass selbst die größten Hürden der Bürokratie ausgehebelt werden können, wenn der Wille groß genug ist. Die Bundesregierung hat innerhalb kürzester Zeit geschafft, ein zukunftsweisendes Ticket einzuführen und genau da setzt die #grenzenlosstudieren Kampagne an. Jetzt ist die Zeit, in der die Idee eines solchen Tickets großen Anklang finden würde – vor allem aber Gehör. Die sich öffnende Tür machten wir uns als AStA der Hda zu nutzen, um unsere größten Gegenspieler zu erreichen.
Befürworter finden und Gegner überzeugen
Wer am längeren Hebel sitzt, hat die Macht. Genau da liegt eine große Herausforderung, die es zu überwinden gilt. Man muss die wichtigsten Gegner der Kampagne identifizieren und mit aussagekräftigen und felsenfesten Argumenten von der eigenen Idee überzeugen. Wichtige Gegner unserer Kampagne waren Volker Wissing als Verkehrsminister, die Deutsche Bahn als “Hüter” der Schienen und letztlich Christian Lindner, der ein solches Ticket erst realisieren konnte.
Überzeugung ist aber nicht genug. Je größer die Masse an Befürwortern ist, desto mehr Druck lastet auf dem Hebel. Deshalb ist es wichtig, in geballter Kraft aufzutreten und Präsenz zu zeigen – sowohl medial als auch persönlich bei organisierten Demos und medienwirksamen Aktionen.
Dafür schließen wir uns zu Beginn der Kampagne mit AStA Vertretern aller Hochschulen und Unis zusammen und holen Influencer mit ins Boot. Wenn die Abwehr steht, kann angegriffen werden. Aber nicht ohne umfassende Vorbereitung.
Argumente, die es in sich haben
Eine gute Überzeugungsarbeit beruht auf starken Argumenten, die nur schwer zur Nichte gemacht werden können. Im Vorfeld ist es also unabdingbar, Pro-Argumente für die eigene Position zu sammeln, um dem Gegner möglichst klar vor Augen zu führen, weshalb das ausgearbeitete Ziel umgesetzt werden sollte. Aber Achtung: Der Gegner bereitet sich genauso gut vor wie man selbst. Hier heißt es also auch, weiterzudenken und die Conta-Argumente der anderen Partei mitzudenken.
Ab in den Angriff
Sobald das Fundament steht, geht man in den Angriff über. Die zuvor erarbeiteten Zielpersonas helfen dabei, eine klar gerichtete Message zu formulieren und mit aussagekräftigen Creatives an den Start zu gehen. Nun wird die Bildwelt der Kampagne sichtbar und erreicht Student*innen bundesweit, die dabei helfen, aus einer Vision Realität werden zu lassen.