Unser Schulsystem nervt einfach. Es ist Zeit, dass sich was ändert und deshalb haben wir eine Kampagne für eine Gesamtschule in Hessen entworfen.
Ein Studienprojekt von Atilla Arif Dogru, Mira Hölzing, Judith Nauth-Siebert, Maximilian Sauer und Markus Specht.
4. Semester, 2021
Betreuende Dozenten: Prof. Dr. Thomas Pleil, Claudia Sommer und Volker Gaßner
Onlinekommunikation
Eine politische Kampagne entwerfen? Da haben wir uns ja ganz schön was vorgenommen … Zum Glück haben wir den Prozess in einzelne Etappen aufgeteilt und uns zunächst mit gesellschaftlichen Missständen beschäftigt, um unser Kampagnenthema zu finden.
Das Problem
Kern der Problematik ist für uns die soziale Ungleichheit an deutschen Schulen, insbesondere in Hessen. Wohlstand und soziale Herkunft sowie Geld, haben unserer Meinung nach einfach zu viel Einfluss auf den Bildungsstand und damit auch auf die Zukunft der Kinder.
Vor allem die frühe Aufteilung auf steife Schulzweige stellt ein großes Problem dar. Diese drängen Kinder schon früh auf vorgegebene Wege und verbauen ihnen somit von klein auf bereits gewisse Chancen. Zu diesem Problem gesellt sich dann noch ein Lehrer- und Pädagogen Mangel, Schüler, die stark auf individuelle Unterstützung angewiesen sind, haben derzeit Schwierigkeiten ein Gehör zu finden und individuelle Hilfestellung zu bekommen. Die Beseitigung dieser Punkte ist Aufgabe des Kultusministeriums, dass sich aber seit Jahren weigert, wirkliche Verbesserungen umzusetzen und auf die Kritik von Kindern, Eltern und ehemaligen Schülern einzugehen.
Ein weiterer Punkt auf der langen Liste der Probleme, ist die derzeitige Umsetzung von Pilotprojekten. Diese sind nämlich in vielen Fällen schlecht geplant und führen ziellos ins nichts. Für Außenstehende ist nämlich weder erkennbar, ab wann diese als Erfolg und wann als Misserfolg gelten, noch was überhaupt im Falle eine Erfolges passiert. Wird das Pilotprojekt verlängert? Wird es auf andere Schulen erweitert? Wo sind Schwachstellen? Was hat zum Erfolg / Misserfolg geführt? Solche Aspekte müssen öffentlich einsehbar und nachvollziehbar dargestellt werden, um das Konzept “Schule” langfristig zu verbessern.
Die Vision
Unsere Vision ist eine Schule, in der Chancengerechtigkeit herrscht. Eine Schule, in der jeder, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, das erreichen kann, was er möchte und wovon er träumt. Diese Vision wollen wir in einem Pilotprojekt “Schule für alle” umsetzen und erreichen. In dieser Schule kann sich jeder individuell entfalten, es gibt aber keine unterschiedlichen “Niveaus” oder Schulzweige. Jeder hat von Beginn an die gleichen Chancen, seinen Zukunftstraum durch Anstrengung zu erreichen.
Unsere Ziele hierbei sind zum einen, dass sich das Kultusministerium bis Ende 2022 öffentlich zu unserer Kritik äußert und sich kritisch mit Fragen und Anregungen befasst. Die Ergebnisse davon sollen für alle Interessenten transparent gemacht werden und einsehbar sein. Bis zum Projektstart soll außerdem eine Plattform geschaffen werden, auf der öffentlich einsehbar ist, welche Rahmenbedingungen bestehen, welche Ziele konkret verfolgt werden und was als Erfolg / Misserfolg des Projekts definiert wird.
Das Pilotprojekt selbst soll bis zum Jahr 2025 in Hessen vollständig startfertig sein. Dafür soll ein Konzept entwickelt werden, das eine neuartige Gesamtschulform mit höchster Form der Inklusion einführt. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich durchgeführt wurde und sich die „Schule für alle“ bewährt hat, wird in den Folgejahren nach dem Projekt die Nachfrage nach herkömmlichen Schulzweigen immer weiter sinken.
Wen wir mit der Kampagne erreichen wollen
Unsere Zielgruppen bilden: Schüler*innen, Eltern und Politiker*innen. Bei den Schüler*innen werden alle Schüler*innen umfasst, die in Hessen auf die Schule gehen, dabei ist das Alter und der Schulzweig egal. Bei den Eltern werden alle Eltern eingeschlossen, die schulpflichtige Kinder haben, die in Hessen die Schule besuchen. Bei den Politiker*innen bildet die Zielgruppe, die “Gegenspieler” der CDU Hessen, insbesondere Politiker*innen der Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke.
Zusätzlich sollen auch Politiker*innen anderer Parteien aber auch Politiker*innen der CDU angesprochen werden, die sich gegen die Bildungspolitik in Hessen oder gegen das Kultusministerium in Hessen aussprechen.
Auch wenn vereinzelte Eltern oder Schüler gar kein Problem mit dem jetzigen Schulsystem haben, möchten wir mit unserer Kampagne die Vorteile einer “Schule für Alle” den genannten Zielgruppen aufzeigen, ein Bewusstsein für das Thema schaffen und letztendlich die Umsetzung einer Schule für Alle bewirken.