Unsere Lernagentur-Philosophie lautete: Ideen entwickeln, ausprobieren, anpassen und umsetzen – so wie es eben in einem Start-up ist. Neugierig?
Lernagentur: Digitale Strategien und Kommunikation für Start-ups
6. Semester, 2020
Betreuende Dozenten: Katja Eisert und Maximilian Rüdiger
Onlinekommunikation
Im Sommersemester 2020 hatten wir Onkomm-Studenten, im Rahmen unserer Lernagentur im 6. Semester, die Möglichkeit Einblicke in zwei Start-ups zu erhalten. Hierbei handelte es sich nicht um irgendwelche Start-ups, sondern um die eigenen Start-ups unserer Dozenten Katja Eisert und Max Rüdiger. Dies zeigt auch die Besonderheit unserer Lernagentur – Katja und Max waren Dozent, aber auch gleichzeitig Kunde. Dadurch waren unsere Kunden immer direkt greifbar und konnten kontinuierlich in Entscheidungen mit einbezogen werden. Dennoch galt es die Zwei immer noch als Dozenten anzusehen, welche auch Noten verteilen.
In dieser Lernagentur konnte sich jeder entfalten, das Aufgabenportfolio war groß: Social-Media-Marketing, Website-Kommunikation, Newsletter eine Crowdfunding-Kampagne und Reporting und Analytics von digitalen Kanälen für das Playce, aber auch bei einem Konzept für den Casble B2B-Marketing-Funnel bis hin zu einem Customer-Onboarding-Konzept konnten wir uns richtig austoben.
Casble – Der effektivste Weg dein Wissen zu teilen
Die Gründer von Casble (www.casble.com) stammen aus unseren eigenen Onkomm-Reihen. Maximilian Rüdiger und Sean-Justin Goßler haben im Februar 2019 beschlossen gemeinsam das Start-Up zu gründen. Max konzipierte im Rahmen seiner Bachelor-Thesis ein Konzept für innovative Online-Lernangebote. Anschließend lernte Max Sean kennen, welcher direkt begeistert war von seiner Idee, Wissen effektiv über eine Online-Kurs-Plattform zu teilen. Was hat aber Casble, was die Anderen nicht haben? Ein modularer Aufbau und eine freie Gestaltung der Kurse, damit jeder Teilnehmer eine individuelle Lernerfahrung hat. Aber auch das Speichern und Wiederverwenden von Inhalten und das Erstellen von personalisierten Kursen, zählt zu dem USP von Casble. Max und Sean stellten uns zwei Aufgaben für unsere Lernagentur zur Verfügung.
Zum einem sollten wir eine B2B-Marketing-Strategie entwickeln mit dem Schwerpunkt auf einen Marketing-Funnel. Das bedeutet, welchen Reise könnte die Zielgruppe von Casble durchlaufen mit dem Ziel Kunden zu gewinnen. Diese Wege wurden als Customer Journeys definiert. Anhand einer Persona-Analyse definierten wir die Zielgruppe von Casble. Der Fokus lag dabei auf Customer Success Managern. Wieso Customer Success Manager? Niemandem liegt der Erfolg der Kunden so sehr am Herzen, wie den Customer Success Managern – sie sind im Unternehmen die Stimme der Kunden. Auf dem Weg zum überzeugten Kunde trifft dieser sowohl auf digitale als auch analoge Touchpoints. Die Touchpoints galt es zu definieren und auf die Personas anzupassen. Die potenziellen Kunden könnten aber auch über eine Guerilla Aktion auf Casble aufmerksam gemacht werden. Dafür haben wir zwei Grob-Konzepte aufgestellt. Zum einen eine Leierkasten-Aktion und eine digitale Ad-Kampagne.
Auf dem Weg zum überzeugten Kunde trifft dieser auch auf das Onboarding-Angebot von Casble. Hierbei handelt es sich um die zweite Aufgabe. Wir sollten ein Customer Onboarding Konzept erarbeiten, welches Casble auf ihrer Website direkt übernehmen kann. Was ist Onboarding? Onboarding führt Kunden mithilfe von Erklärungen von Funktionen in das Produkt ein.
Dabei beschäftigen wir uns mit einer Marktbeobachtung, sichteten Best Practise Beispiele, erstellen zwei kundenspezifische Onboarding Konzepte und analysierten die Website und Software von Casble. Ziel war es einen Leitfaden zu erstellen, welche die Umsetzung der Konzepte erleichtern soll. Unser Konzept beinhaltete zwei Varianten: ein Casble-Online-Kurs zum selbst entdecken oder unser Guide Cassie, welche geführt Hilfestellung gibt.
Eat. Sleep. Playce. Repeat.
Auch Katja Eisert ist ein bekanntes Gesicht am Mediencampus. Gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Dennis Horn gründete die ehemalige Online-Journalismus-Studentin letztes Jahr die Playce GmbH (www.playce.rocks). Das Playce – ein Wortspiel aus Play und Place – hält, was es verspricht, denn es soll (d)ein zukünftiges Brettspielcafé für Gesellschaftsspiele und Videogames in Frankfurt werden!
Mit dem Playce soll Gaming-Interessierten, aber auch Newbies, ein Ort geboten werden, an dem sie den Alltagsstress hinter sich lassen können. Dieser Ort soll sich dabei wie Zuhause anfühlen, eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlen, knurrende Mägen füllen und über eine Bar mit Selbstbedienungsservice verfügen.
Das Problem: Eine Location ist aufgrund der aktuellen Situation sehr schwer zu finden und um dem heimatlosen Playce in dieser schwierigen Phase etwas mehr Aufmerksamkeit zu bescheren, schlossen sich 15 mutige Playce-Warrios zusammen und begaben sich auf die Mission den Brettspiele-Markt aufzumischen…
Ein großes und spannendes Projekt sowie einige Herausforderungen standen uns also bevor. Dank Katja, der gefühlt entspanntesten Person/Dozentin/Kundin ever, durften wir zudem viel in Eigenregie – im wahrsten Sinne des Wortes – umsetzen.
So starteten wir in die Lernagentur mit dem Ziel das Playce in den klassischen Instrumenten des B2C-Marketings zu unterstützen und eine Crowdfunding-Kampagne zu erarbeiten.
Als B2C-Marketeers entwickelten wir ein Kommunikationskonzept für alle digitalen Kanäle und gaben dem Corporate Design den letzten Schliff. Die einzelnen Untergruppen kümmerten sich dabei um die Bereiche Social Media, auf Twitter, Instagram und Facebook, Newsletter, Monitoring oder die Website. Einige der Warriors erforschten und besiedelten während ihrer Reise unbekannte Territorien oder hatten mit bekannten Feinden wie HTML, WordPress oder Cookies zu kämpfen. Am Ende überwog jedoch der Spaß und die Freude, seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen zu können!
Auch der zweite Teil der Playce-Truppe, liebevoll die “Crowdfundies” genannt, konnte sich über mangelnde Abwechslung nicht beschweren: Gemeinsam konzipierten und produzierten sie einen Videoclip für die kommende Crowdfunding-Kampagne und erarbeiteten ebenfalls ein Kommunikations- und Werbekonzept inklusive Redaktionsplan, Text- und Bilderzeugnissen.
Digital ist das Playce jetzt also für die Zukunft gerüstet und wir können stolz sagen: Mission accomplished!
5 Take-Aways, die wir aus der Lernagentur mitnehmen:
1. Team bedeutet nicht “Toll-ein-Anderer-machts”
2. Kontinuierliches Feedback erweitert den Horizont
3. Offene für Neues sein und Anpassungen ermöglichen
4. Regelmäßige Recherche aus der Branche zählen zu den wöchentlichen To-Do’s
5. Dozenten können sowohl Kunden, als auch Teammitglieder sein <3
Abschließend können wir sagen: Im Team ist man sich nur in wenigen Dingen. Am Ende der Lernagentur stand jedoch ein Aspekt wirklich für uns ALLE fest: So viel Workload hatten wir in sechs Semestern Studium noch nie! Dennoch lässt sich sagen, dass sich die Arbeit am Ende gelohnt hat und wir unsere Chance zum selbstständigen Arbeiten, Konzipieren und Umsetzen genutzt haben. Corona hin oder her – auch aus dem Home Office konnten wir viele Learnings ziehen, gemeinsam Lachen und uns am Ende des Tages alle auf die Schulter klopfen – selbstverständlich nur mit Sicherheitsabstand.
Danke Katja und Max, dass ihr unsere erste präsenzfreie Lernagentur so facettenreich und wertvoll gestaltet habt!