Innerhalb unseres Forschungsprojektes gingen wir der Frage nach, ob Awards als Indikator für Qualität gesehen werden können.
Ein Forschungsprojekt von Kerstin Kramer und Paula Pacher
6. Semester, 2019
Lars Rademacher und Stefan Dobler
Onlinekommunikation
Sind Preise in der Kommunikationsbranche ein Indikator für Qualität?
Dieser Frage ging das Team in seiner dritten und auch letzten Lernagentur des Studiums auf den Grund. Im Rahmen des Lehrforschungsprojektes betrachteten Paula Pacher und Kerstin Kramer die Award-Landschaft der Kommunikationsbranche in Deutschland. Welche Motivatoren stecken hinter der Veranstaltung von Awards? Wieso werden immer mehr Kategorien innerhalb der Awards eingeführt? Wie gelangt man in die Jury eines solchen Preises und warum entscheidet man sich für die Teilnahme? Sind Preise ein Indikator für Qualität und welche Bewertungskriterien gibt es innerhalb der Awards?
Phase 1 – Zielsetzung und Recherche
Zu Beginn des Projektes recherchierte das Forscherteam einen allgemeinen Überblick über die Award-Landschaft der Kommunikationsbranche. Es wurde beschlossen, sich auf drei der wichtigsten Awards zu konzentrieren: den Deutschen Preis für Onlinekommunikation, die PR Report Awards und den Internationalen Deutschen PR Preis. Aufgrund der Forschungsfrage sowie der festgelegten Hypothesen wurden qualitative Experteninterviews als Erhebungsmethode festgelegt. In Folge dessen recherchierte das Team sowohl Award-Veranstalter als auch Jury-Mitglieder, die sie nach ihren Motivationen befragen wollten und erstellte hierfür zwei Fragebögen, die auf die Beantwortung der Forschungsfrage abzielten.
Phase 2 – Datenerhebung
Nach der Zielsetzung- und Recherchephase begann die Datenerhebung. In insgesamt sieben Experteninterviews mit zwei Veranstaltern und 5 Jury-Mitgliedern wurden Motivationen und Meinungen zur Qualität innerhalb der Kommunikationsbranche erhoben.
Phase 3 – Auswertung
Nachdem die Interviews transkribiert und die Aussagen den Hypothesen zugeordnet waren, konnten erste Annahmen getroffen werden. So waren allen Jury-Mitgliedern neben dem Faktor Kreativität vor allem die Punkte Budget und Effizienz sowie Nachhaltigkeit sehr wichtig und wurden als entscheidende Faktoren für eine gute Bewertung genannt. Vor allem die Vergleichbarkeit der eingereichten Kampagnen stand hierbei im Fokus bei der Jury-Bewertung. Bei allen betrachteten Awards wurde die Jury-Mitgliedschaft nicht vergütet.
Der Motivator beizutreten war bei allen Befragten der Ansehens- und Vernetzungsaspekt sowie der Einblick ins aktuelle Branchengeschehen, in Trends und Innovationen innerhalb der Kommunikationsbranche. Auf Veranstalterseite wurden Awards klar als gewinnbringendes Geschäftsmodell definiert. Von daher konnte die Annahme bestätigt werden, dass Award-Kategorien auch aus finanziellen Gründen erweitert werden. Der Großteil der Befragten stimmte der These zu, dass Preise ein Indikator für Qualität sind, wies jedoch darauf hin, dass jederzeit zu berücksichtigen sei, dass einige Agenturen und Unternehmen sich bewusst gegen die Einreichung bei Awards entschieden und dennoch hervorragende Qualität ablieferten. Somit können Preise durchaus Qualität auszeichnen, sind aber nicht der entscheidende einzige Faktor, um gute Qualität zu erkennen.