re:publica 2017: Erfahrungen von einer der größten Digitalmessen Europas
Studierende des Bachelor-Studiengangs “Onlinekommunikation” besuchten die re:publica in Berlin und berichten unter anderem für die PR-Fundsachen.
Ein Beitrag von Hendrik Reitz
Dienstag, 16. Mai 2017
Onlinekommunikation
Im Sommersemester 2016 glühten die Sozialen Netzwerke des höheren Jahrgangs. Ein Großteil von ihnen besuchte von der Hochschule aus die re:publica. Wir – damals im zweiten Semester – agierten als Zuschauer und verfolgten die Messe über deren private Kanäle und die der PR-Fundsachen. Dieses Jahr sollte es dann für uns soweit sein. Im Rahmen des Moduls “Content Strategy” besuchten wir gemeinsam mit unserem Dozenten Prof. Thomas Pleil die diesjährige Veranstaltung – die re:publica 2017 (rp17).
Auch wenn die Exkursion Parallelen zu einer Klassenfahrt entwickelte, hatten wir eine ganz spezielle Aufgabe vor Ort: Für die PR-Fundsachen entwickelten wir während der Lehrveranstaltung eine Content-Strategie und berichteten dann in Echtzeit auf pr-fundsachen.de, Facebook, Snapchat, Instagram und Twitter von der Veranstaltung. Detaillierte Analysen im Blog folgen in den nächsten Wochen.
Mit ganz viel Liebe starten wir die #rp17. Wir nehmen euch auf Snapchat und Facebook mit auf die Reise #LoveOutLoud #onkomm pic.twitter.com/mfCCmQAVaO
— PR-Fundsachen (@PRFundsachen) 8. Mai 2017
Gegen Hass. Gegen Gewalt
Die re:publica findet seit 2007 jährlich in Berlin statt und zählt dank über 9.000 Besuchern zu den größten Digitalmessen und -konferenzen Europas. Über 1.100 Speaker behandelten dieses Jahr Themen rund um das Internet, soziale Medien, Hate-Speech und die digitale Gesellschaft. Diese wurden in hunderten Vorträgen und Podiumsdiskussionen auf dreizehn Bühnen aufgegriffen.
„Love Out Loud“, das Motto der rp17, zog sich wie der rote Faden durch die Konferenz. Schon am Montag waren die begehrtesten Fotomotive der „Love Out Loud“ Schriftzug angeordnet auf zwei Treppen und das bunte Motiv auf allen möglichen Werbemitteln. Die Opening-Veranstaltung verdeutlichte die Aussage dahinter. Gegen Hass, gegen Gewalt, gegen Ungerechtigkeit in der Gesellschaft – gemeinsam. Laut der Veranstalter wurden sie von Kübra Gümüşay – Journalistin, Aktivistin und Betreiberin des Blogs „Ein Fremdwoerterbuch“ – auf der letztjährigen rpTEN dazu inspiriert. Diese forderte „Organisierte Liebe“. Doch es ging nicht nur um den Umgang der Netznutzer untereinander: Naheliegend, dass auch die unzählig inhaftierten Journalisten ihren Applaus der Solidarität bekamen. Das Motto, die Veranstaltungen an sich und die 9.000 Teilnehmer versprühten ein enormes „Wir“-Gefühl.
Neben der Vielzahl an Vorträgen und Diskussionen bot die re:publica außerdem noch eine beachtliche Ausstellung mit spannenden Projekten. So auch die Dokumentation „Inside Auschwitz“ des WDR. Hierbei handelt es sich um eine „Virtual Documentary“. Eine Dokumentation, die den User mittels 360° Technik mit nach Auschwitz nimmt. Weiterhin berichten Zeitzeugen von den fürchterlichen Verbrechen vor Ort. Dieses Projekt verdeutlicht auf dramatische Art und Weise, wohin Hass führen kann.
Zusätzlich zum Motto der Konferenz gab es die sogenannten #LOLreposter – ein weiteres spannendes Projekt. Ausgewählte Tweets mit dem Projekt-Hashtag wurden von der digitalen in die analoge Welt übertragen. Sie wurden auf Schilder gemalt und in der Main Hall ausgestellt. So standen auf den Protestschildern Aussagen wie „laugh me, laugh me, say that you’ll laugh me“, „live, laugh, love“ und „Zukunft wird aus Mut gemacht“ – positive, inspirierende Botschaften in einer Zeit von Hass und Gewalt. Doch positive Stimmung ist das eine – wie findet man sich aber in einem solch enormen Angebot als re:publica-Neuling zurecht?
Clickbait und jede Menge Zeit
Die SpeakerInnen betrieben oftmals (un)bewusst “Clickbait”. Gerade im Auswahlverfahren der Sessions sollte der Fokus auf der richtigen Vorbereitung liegen. Nur den Titel der Veranstaltung zu überfliegen, reicht oftmals nicht aus, da diese ähnlich reißerisch sind wie auf heftig.co. Dies ist zwar völlig verständlich, da man sich gegen eine Vielzahl anderer potenzieller Speaker durchsetzen muss, kann jedoch für eine Überraschung in der eigentlich Session sorgen, wenn es dann doch um ein ganz anderes Thema geht.
Die Einstellung der Speaker war durchweg positiv. Ob bekannt oder unbekannt, wen wir auch gefragt haben, hat sich für uns Zeit genommen. In unserem Falle waren dies Videobotschaften für den Instagram-Account unseres Mediencampus. Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin hatte ein offenes Ohr dafür und auch nach der Aufzeichnung war stets ein reges Interesse vorhanden. Es entwickelten sich spannende Gespräche.
Viel Liebe und Harmonie!
Vor allem die Begegnungen mit beeindruckenden Menschen, interessanten Geschichten und das herzliche Miteinander sorgten dafür, dass man die re:publica mit viel Inspiration und einem guten Gefühl verlässt. Diese wird auch kommendes Jahr wieder in Berlin stattfinden. Das Motto wird dann ein anderes sein, Hass und Gewalt werden jedoch nach wie vor existieren. Daher kann dieser Beitrag nur mit den Worten der Veranstalter enden: Love Out Loud!
Weitere Informationen und Berichte findet ihr auf unseren Kanälen der pr-fundsachen und des Mediencampus.
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Foto: re:publica/Jan Michalko (flickr)
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