Pitch-Situation in Lernagenturen: „Ein extra Motivationsschub!“
Im Rahmen einer Lernagentur wurde eine Case Study zum Geschäftsmodell Freemium erarbeitet. Dabei standen die Studierendengruppen untereinander in Konkurrenz
Ein Beitrag von Tobias Lübke
Dienstag, 9. Februar 2016
Onlinekommunikation
Ob bei XING, Skype oder Clash of Clans – immer mehr Services finanzieren sich durch das kostenlose Anbieten einer eingeschränkten Basisversion, die gegen eine Gebühr um Premium-Funktionen erweitert werden kann. Die erste Lernagentur des Studiengangs Onlinekommunikation im Bereich Online-Marketing beschäftigte sich mit genau diesem Geschäftsmodell Freemium.
Im Rahmen einer Case Study wurden Chancen und Möglichkeiten, Vor- und Nachteile sowie Risiken eines Freemium-Modells für das Softwareprodukt k-infinity des Darmstädter Unternehmens intelligent views erarbeitet. Die einzelnen Projektgruppen der Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Melpomeni Alexa standen dabei untereinander in Konkurrenz. Der Auftraggeber musste sich bei Projektende für eine Gruppe entscheiden, deren Preis-Modell samt Online-Marketing-Plan die Unternehmensführung am meisten überzeugen konnte. Wir haben mit dem Gewinnerteam gesprochen.
Ihr habt bei dem ersten Pitch in einer Lernagentur im Studiengang Onlinekommunikation den Zuschlag bekommen. Herzlichen Glückwunsch! Wobei ging es bei dem Projekt?
Ilma: Wir sollten für das Darmstädter Unternehmen intelligent views eine Case Study zu einem Freemium-Geschäftsmodell für ihr Produkt k-infinity erarbeiten. Dazu gehörte auch die Wettbewerbsanalyse, die Entwicklung eines neuen Preismodells und einer Online-Marketing-Strategie.
Erklärt doch bitte noch einmal kurz, wobei es sich bei dem Produkt k-infinity handelt.
Rebecca: k-infinity ist eine semantische Graphdatenbank. Anstatt seine Daten mit Unmengen an Tabellen zu ordnen, werden sie mit k-infinity in einem Netz abgelegt. Somit können Prozesse genauer und kontrollierter optimiert werden und man erhält zusätzlich noch einen guten Überblick.
Wie hat der Kunde auf eure Arbeit reagiert?
Ilma: intelligent views war begeistert davon, wie professionell wir trotz „Studierendenstatus“ an das Projekt herangegangen sind. Und die Ergebnisse – übrigens aller drei Gruppen – haben natürlich auch überzeugt!
Wie habt ihr die Zusammenarbeit mit intelligent views erlebt?
Rebecca: Die Zusammenarbeit mit i-views hätte nicht besser sein können. Sie waren stets für all unsere Fragen offen. Um die Case Study so realitätsnah und erfolgreich wie möglich zu erarbeiten, haben sie uns einige interne Einblicke in das Unternehmen gegeben. Bei persönlichen Treffen herrschte immer eine freundliche und offene Stimmung. Wir haben letztendlich sehr viel konstruktives Feedback und Lob erhalten. Tolle Erfahrungen, die wir nicht mehr missen möchten!
Was geschieht nun mit euren Projektergebnissen? Wie geht es weiter?
Ilma: Die werden nun ganz oder teilweise in die Realität umgesetzt. intelligent views kann sich aus allen drei Case Studies, die im Rahmen der Lernagentur entstanden sind, die besten und passendsten Ideen heraussuchen. Das Schönste daran ist, dass unsere Projektleiterin gleich abgeworben und als Werkstudentin eingestellt wurde. 🙂
Habt ihr bereits eigene Erfahrungen mit Freemium-Modellen sammeln können?
Ilma: Eine kostenfreie Testphase hilft oft dabei, ein Produkt besser kennenzulernen. Ich habe Apple Music drei Monate kostenlos getestet und bin dann zur Premium-Variante mit monatlichen Kosten gewechselt. Bei Spotify nutze ich nur die Freemium-Version, bei der ich zwar nichts bezahle, aber jede halbe Stunde schlechte Song-Empfehlungen und Werbung ertragen muss.
Rebecca: Gerade im heutigen digitalen Zeitalter und den damit verbundenen Apps und Programmen, bietet sich das Freemium-Modell ganz gut an. Mir fallen da spontan Quizduell und Xing ein. Ich kann mit der Werbung bei Quizduell noch ganz gut leben und nutze deshalb noch die Basisversion. Bei Xing würde ich mir natürlich schon wünschen, die zusätzlich angebotenen Funktionen zu nutzen – aber für das Upgrade warte ich aufgrund der Kosten dann lieber noch, bis ich mein Studium beendet habe. 😉
Welche Fähigkeiten oder Erkenntnisse konntet ihr aus der Lernagentur mitnehmen?
Rebecca: Da ich die Projektleitung übernommen hatte, konnte ich viel darüber lernen, worauf es im Projekt- und Wissensmanagement ankommt. Es war zu Beginn tatsächlich eine Herausforderung für mich, die ich aber im Laufe des Projektes, denke ich, relativ gut gemeistert habe. Methoden und Werkzeuge wie der Projektauftrag, die Meilensteine und Zielvereinbarungen sowie der Projektphasenplan haben sich als sehr hilfreich herausgestellt. Des Weiteren wurde mir bewusst, dass es wichtig ist, den Überblick zu behalten und im besten Fall auf jede Frage des Teams eine Antwort zu haben.
Wie war es für euch, unter Kommilitonen mit Hierarchien umzugehen?
Ilma: Gar nicht mal so schwierig, denn unsere Projektleiterin Rebecca war trotz Führungsfunktion stets “down to earth” und hat ihre Rolle nicht ausgenutzt. Vielmehr hat sie uns fast alle organisatorischen Aufgaben abgenommen und uns dazu motiviert, unsere Ziele einzuhalten und die jeweiligen Aufgaben fristgerecht zu erfüllen.
Würdet ihr wieder eine Lernagentur mit Konkurrenzsituation besuchen?
Ilma: Auf jeden Fall. Die Konkurrenzsituation hat vor allem gegen Ende der Lernagentur für einen extra Motivationsschub gesorgt.
Vielen Dank an das Team bestehend aus Rebecca Schneider, Ilma Bojadzic, Esther Peitzmeier, Bennett Asal, Lara Bolius und Gertrud Tscherkaschin.